Hamburg. Im Internet wurde zum „Feministischen Kampftag“ und zum Protest aufgerufen. Den Demonstrierenden ging es aber nicht nur um Frauenrechte.

Anlässlich des Internationalen Frauentags haben am Freitagabend rund 3400 Menschen in Hamburg ein Zeichen gesetzt. So versammelten sich zahlreiche Demonstranten am Rathausmarkt. Ihr Motto: „8M! Feministischer Kampftag“, wobei die Abkürzung „8M“ für den 8. März steht. Angemeldet waren rund 5000 Teilnehmende. Die Demo sei komplett friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei. Nur vereinzelt sei Pyrotechnik gezündet worden. „Das gehört da aber zum guten Ton“, so der Sprecher.

„Auch dieses Jahr wollen wir gemeinsam einen kämpferischen 8. März!“, hieß es vorab auf der Facebook-Seite der Veranstaltung. Und: „Heraus zum feministischen Kampftag am 8. März! Wir rufen alle Frauen, Lesben, inter-, nicht binäre, Trans- und Agender-Personen (FLINTA) auf, mit uns auf die Straße zu gehen.“

Zahlreiche Menschen versammelten sich am Freitag an verschiedenen Orten in Hamburg, um ein Zeichen für Frauenrechte zu setzen.
Zahlreiche Menschen versammelten sich am Freitag an verschiedenen Orten in Hamburg, um ein Zeichen für Frauenrechte zu setzen. © Alexander Berthold | Alexander Berthold

Weltfrauentag Hamburg: Zahlreiche Menschen versammeln sich bei Demo am Rathausmarkt

Um 18 Uhr begann die Versammlung. Bereits etwa eine Stunde vor dem Start hatten sich schon einige Teilnehmer vor dem Rathaus eingefunden. Sie zeigten Transparente, auf denen unter anderem „Woman, Life, Freedom“ stand (zu Deutsch: Frau, Leben, Freiheit).

Diese drei Wörter vereinigten Tausende Menschen im Iran, die besonders in den vergangenen beiden Jahren für Frauenrechte auf die Straße gegangen waren. Die dortige Polizei war brutal gegen diese Proteste vorgegangen. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten Jina Mahsa Amini, die in iranischem Polizeigewahrsam ums Leben gekommen war.

Für Aufsehen am Rathausmarkt sorgte auch ein roter Porsche, auf dessen Motorhaube eine iranische Flagge ausgerollt wurde, ebenfalls mit den Worten „Woman, Life, Freedom“.

Demo am Rathausmarkt hat auch Auswirkungen auf den 5er-Bus

Die Demonstranten in Hamburg wollten offensichtlich auch auf viele weitere Missstände aufmerksam machen. Vor allem die Rechte queerer Menschen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Aber auch andere benachteiligte Gruppen, die unter anderem auch unter den gestiegenen Preisen in Deutschland leiden.

Unterdessen hatte die Versammlung auch Auswirkungen auf den Busverkehr in der City. Weil die Busse der Linie 5 nicht zu ihrer Endstation am Rathausmarkt durchkamen, wurde etwa ein Dutzend Fahrzeuge an der Hoheluftchaussee geparkt. Das bestätigte ein Beamter des Polizei-Lagedienstes dem Abendblatt.

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Die Versammlung am Rathausmarkt war aber nicht die einzige Veranstaltung, die am Freitagabend in Hamburg stattfand. Laut Polizei war auch ab 17.15 Uhr ein Aufzug vom Berliner Tor zum Dammtor angemeldet worden. Die Veranstalter erwarteten rund 200 Teilnehmer. Gegen 20.15 Uhr sollte diese Versammlung zu Ende gehen.