Hamburg. 200 Kilogramm rohes, teils verdorbenes Geflügelfleisch bei Kontrolle in Pappkartons entdeckt. Auch Radfahrer hatten wenig zu lachen.
Dass die verdorbene Fracht ihr Ziel nie erreichte, ist allein der Polizei Hamburg zu verdanken. Hätten Beamte den Kleintransporter mit den 200 Kilogramm Gammelfleisch auf der Ladefläche an der Raststätte Stillhorn-Ost nicht gestoppt, wäre das rohe, teils verdorbene Geflügelfleisch jetzt irgendwo in Polen. Und wer weiß, vielleicht wäre das Fleisch dort auch in die (menschliche) Nahrungskette gelangt. Nicht auszudenken.
Den Ekelfund hat die Polizei am Montag gemacht, Anlass war eine Verkehrsgroßkontrolle unter dem Tenor „Roadpol Operation Trucks & Bus“ auf dem Autobahn-Rastplatz Stillhorn-Ost. Nachdem Beamte den Sprinter, der auf dem Weg von Bremen nach Polen war, angehalten hatten, machten sie eine bestürzende Entdeckung: Das Fahrzeug verfügte über keine Kühleinrichtung, und rohes Geflügelfleisch lagerte in Pappkartons. Es taute bereits und begann zu verderben.
Polizei Hamburg: Transporter mit Gammelfleisch zu Veterinäramt gebracht
„Der Wagen wurde daraufhin unter Polizeibegleitung zur weiteren Begutachtung durch das zuständige Veterinäramt zu einer anderen Kontrollörtlichkeit geführt“, sagte Polizeisprecher Thilo Marxsen. Der 26 Jahre alte Fahrer hatte zudem mehrere Tausend Euro bei sich. Zollbeamte stellten das Bargeld sicher und leiteten weitere Ermittlungen ein, so die Polizei.
Zudem zog die Polizei einen 23 Jahre alten, mutmaßlich unter Drogeneinfluss stehenden Fahrer eines mit 23,5 Tonnen Schnittholz beladenen Lkw aus dem Verkehr. Die Beamten stellten eine geringe Menge Drogen sicher und unterzogen den Fahrer einem Drogentest. Dabei kam heraus, dass er wohl Haschisch und Amphetamine zu sich genommen hatte.
Polizei Hamburg beanstandet 18 von 30 Fahrzeugen bei Kontrolle in Stillhorn-Ost
Bei der Roadpol-Kontrolle waren 25 Beamte von Zoll, Polizei und Amt für Arbeitsschutz im Einsatz. Sie überprüften 30 Fahrzeuge, bei nicht weniger als 18 davon hatten sie etwas zu beanstanden, und häufig handelte es sich auch nicht nur um eine Beanstandung. Allein in sechs Fällen sei die Ladung nicht gesichert gewesen, in weiteren 16 Fällen hätten die Fahrer gegen die Lenk- und Ruhevorschriften verstoßen. Acht Fahrzeugen sei die Weiterfahrt untersagt worden, so Marxsen.
Während es an der Autobahn den Lkw-Fahrern an den Kragen ging, knöpften sich die Beamten der drei Fahrradstaffeln der Verkehrsdirektion am Anckelmannplatz in Hammerbrook die Radfahrer vor. Bekanntermaßen ist der Platz während der Rushhour hoch frequentiert, und nicht selten sind die Radler dort verbotenerweise auf der falschen Seite unterwegs.
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Bei der Überprüfung von insgesamt 75 Menschen bestätigte sich dieser Eindruck, die Beamten leiteten 47 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Befahrens der falschen Radwegseite ein. Außerdem verhängten sie ein Bußgeld wegen eines Rotlichtverstoßes und ahndeten viermal das Befahren eines Gehweges. Auch drei E-Scooter-Fahrer, die auf dem Rad- und Gehweg unterwegs waren, wurden erwischt.
Weitere Aktionstage und Großkontrollen werden folgen. Polizeisprecher Marxsen: „Die Polizei Hamburg wird auch zukünftig Verkehrskontrollen durchführen.“