Hamburg. Vier Tonnen Fracht nicht gesichert, Elbtunnelverbot missachtet, Papiere unvollständig. Lkw-Fahrer drohen nun ernste Konsequenzen.

Die international gültige Gefahrgutklasse 9 zeichnet sich durch eine Vielzahl potenziell bedrohlicher Güter aus, darunter beispielsweise „genetisch veränderte Mikroorganismen und Organismen“, der giftige Baustoff Asbest, aber auch flüssiger Stickstoff und sogar Airbags.

Vier Tonnen Gefahrgut dieser Klasse hatte ein litauischer Sattelzug geladen, der zwar die Kennzeichnung mit einer orangen Gefahrguttafel vorschriftsmäßig beherzigt hatte – ansonsten lief bei diesem Transport aber nichts nach Vorschrift.

Polizei Hamburg: Bei diesem Gefahrguttransport im Elbtunnel lief alles schief

Der Lkw-Fahrer scherte sich nach Angaben der Polizei am Dienstag nicht um das Durchfahrtsverbot im Elbtunnel für potenziell gefährliche Ladung zur Mittagszeit. Wasserschutzpolizisten der Fachdienststelle für Gefahrgutüberwachung (WSP 51) war der Sattelzug zuvor aufgefallen. Das war aber auch nur der erste Verstoß.

Die Beamten stoppten den Laster und stellten bei der Kontrolle auf dem Autohof Altenwerder fest, dass von den insgesamt geladenen 18 Tonnen vier Tonnen Gefahrengut der Klasse 9 waren. „Ein Teil der Ladung war zudem gänzlich nicht gegen Verrutschen gesichert“, sagte Ahlers. Und weiter: „Nicht nur dass der 40-jährige Fahrer nicht die vorgeschriebene Menge an Feuerlöschern mitführte, die vorhandenen Löscher hatten das Prüfintervall bereits überschritten.“

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Über das Fehlen und den maroden Zustand der gesetzlich vorgeschriebenen Zusatzausrüstung hinaus beanstandeten die Beamten, dass auch die Frachtpapiere unvollständig waren. Sie verboten deshalb die Weiterfahrt und leiteten Verfahren gegen den Fahrer, den Absender, den Verlader und die Spedition ein.

Gefahrgut kann bei Unfällen zur großen Gefahr werden

Ahlers: „Nach Beseitigung der Mängel und der Hinterlegung einer Sicherheitsleistung von fast 1000 Euro konnte der Lkw-Fahrer seine Fahrt fortsetzen.“ Wie hoch das Bußgeld am Ende ausfallen wird, ist noch unklar.

Der Polizeisprecher betont, dass die Wasserschutzpolizei immer wieder große Kontrollen durchführt, um dem Risiko des Transports gefährlicher Güter zu begegnen. Schließlich kann diese Fracht bei Unfällen oder unsachgemäßer Sicherung zu einer Gefahr mit weitreichenden und drastischen Folgen werden.