Hamburg. Bauarbeiter hatten nahe dem Bahnhof Sternschanze einen verdächtigen Fund gemacht. Die Bahn zog sofort die Notbremse.

Auf einer Baustelle an der Bartelsstraße (Sternschanze) ist am Mittwochnachmittag ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden, möglicherweise eine Bombe, wie zunächst vermutet wurde. Das teilte die Hamburger Feuerwehr auf Abendblatt-Anfrage mit. Wie es weiter hieß, sei ein Sprengmeister auf dem Weg zur Einsatzstelle. Ob es sich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg handelte, war zunächst noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen waren die Bauarbeiter auf einen rund 30 Zentimeter großen, zylindrischen Behälter gestoßen. Sie riefen sofort die Polizei.

Polizei Hamburg: Wie eine falsche Bombe die S-Bahn lahmlegte

Der Verdacht lag ja auch nahe, zumal eben dort, an der Bartelsstraße, im vergangenen Juli eine 500 Pfund schwere Fliegerbombe mit einem der berüchtigten chemischen Langzeitzünder entschärft werden musste. 5000 Menschen mussten deshalb ihre Wohnungen verlassen. Vorsichtshalber gab die ebenfalls verständigte Bundespolizei – der Bahnhof Sternschanze und insbesondere eine Bahnbrücke liegen nicht weit entfernt vom Fundort – am Mittwochnachmittag eine Sicherheitswarnung weiter, die S-Bahn sperrte daraufhin die Strecke zwischen Altona und Sternschanze.

Die Züge sollten dann unter anderem über den Jungfernstieg umgeleitet werden. Nur eine halbe Stunde später war die Strecke aber schon wieder frei, wie ein Bahnsprecher dem Abendblatt auf Anfrage sagte. Aktuell komme es noch zu Abweichungen vom Fahrplan.

Kurze Auflösung: Glücklicherweise entpuppte sich die vermeintliche Bombe als Metallschrott, da steckte blaues Blech im Boden. Das habe der Kampfmittelräumdienst der Feuerwehr vor Ort bestätigt, sagte ein Polizeisprecher. Bereits Ende Januar waren am Krankenhaus Groß-Sand in Wilhelmsburg, kurz vor Start eines Großeinsatzes inklusive Evakuierung der Klinik, Metallbohlen statt eines Blindgängers gefunden worden.

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Echte Abwurfmunition aus dem Zweiten Weltkrieg wurde aber am Mittwochnachmittag auf einer Baustelle am Hagendeel (Lokstedt) entdeckt. Die habe der zuständige Sprengmeister aber nicht entschärft, sondern kurzerhand in „Eigenregie“ abtransportiert, wie es von der Feuerwehr dazu hieß.