Hamburg. Ursprünglich sollte das Plateau nur über den Jahreswechsel abgesperrt sein. Doch noch immer blockieren Zäune den Zugang. Der Grund.
Wer an den Landungsbrücken ein schönes Panoramafoto vom Hamburger Hafen machen möchte, muss derzeit hoch hinaus, weil nach wie vor das Plateau oberhalb der U- und S-Bahn-Haltestelle Landungsbrücken gesperrt ist. Gerade für Menschen, die nicht besonders gut zu Fuß sind, ist das ein ärgerliches Hindernis. Und das wird auch erst mal so bleiben.
Laut Abendblatt-Recherche ist es weiter unklar, wann auf der Aussichtsplattform wieder Publikumsverkehr möglich sein wird. Der Grund: andauernde Diskussionen, wer letztlich für das Plateau verantwortlich ist – die Hamburger Hochbahn oder der Bezirk Hamburg-Mitte.
Landungsbrücken: Aussichtsplattform in Hamburg seit Silvester gesperrt
Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum sagt dazu: „Die Aussichtsplattform oberhalb der Haltestelle Landungsbrücken ist einzigartig für Hamburg: Sie bildet gleichzeitig das Dach der darunterliegenden U3-Haltestelle. Im Zuge der Sperrung der Aussichtsplattform zum Jahreswechsel ist die Frage nach der Verantwortung für die Sicherungspflicht der Fläche nach der Sanierung des Gesamtkomplexes aufgetaucht. Die Beteiligten, Bezirksamt Hamburg-Mitte und Hochbahn, sind im engen Austausch, um die Frage zeitnah zu beantworten.“
Die Aussichtsplattform sollte zeitnah nach dem Jahreswechsel wieder freigegeben werden. Denn die Sperrung war ursprünglich dafür gedacht, dass sich dort zu Silvester zu viele Menschen versammeln und womöglich Feuerwerkskörper auf die darunter verlaufenen Bahngleise werfen. „Es liegt in unserem Interesse, dass die Aussichtsplattform zeitnah wieder öffnet. Das ist unser Wunsch“, hatte Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamts Mitte, am 3. Januar gesagt.
Hamburg: Aussichtsplattform an den Landungsbrücken voller Müll von Silvester
Nun ist „zeitnah“ offenbar ein durchaus dehnbarer Begriff. Dass es auch nach knapp vier Wochen keinen Zutritt zum Plateau am Stintfang gibt, verwirrt Hamburger und Touristen. Wirklich einladend wäre es derzeit ohnehin nicht: Noch immer verschmutzen Müll, abgebrannte Feuerwerkskörper und Raketen den Boden.
Auf erneute Abendblatt-Nachfrage, wann denn wieder Zutritt möglich sei, antwortete das Bezirksamt nur kurz und knapp. „Wenden Sie sich bitte an die Hochbahn.“ Doch auch das Verkehrsunternehmen gibt dazu keine klare Antwort.
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Landungsbrücken: Hochbahn und Bezirk verhandeln über Entscheidungshoheit
Nach Abendblatt-Informationen begann der Dialog zwischen dem Bezirksamt und der Hochbahn unmittelbar nach dem Jahreswechsel. Zu einem Konsens kam es bis heute nicht. „Da die offene Frage durchaus versicherungsrelevante Konsequenzen haben könnte, hat die Hochbahn in Absprache mit den Partnern entschieden, den Zaun bis zur Klärung stehen zu lassen“, sagt Kreienbaum.
Die Geduld für Hamburger, Touristen und Hobbyfotografen wird also weiter auf die Probe gestellt.