Hamburg. Zwei Jahre ist es her, dass das Lokal Nachthafen an der Clemens-Schultz-Straße in Flammen stand. Nun gibt es ein Happy End.
Die Nacht zum 12. Januar 2022 wird Wolf-Dieter Lehmann nie vergessen. Es ist die Nacht, in der sein Lebenswerk – die urige KneipeNachthafen auf St. Pauli – samt Inventar in Flammen aufging und er sich vor den Scherben seiner Existenz wiederfand. Wortwörtlich. „Erschütternd“, bezeichnet Lehmann das Bild, das sich ihm in dieser kalten Winternacht an der Clemens-Schultz-Straße 93 bot, nachdem ihn die Polizei Hamburg aus dem Bett geklingelt hatte.
Nun, etwas mehr als zwei Jahre nach dem Feuer, leuchtet die kleine, rote Laterne über dem Kneipeneingang wieder. Am 20. Januar feierte der Nachthafen Neueröffnung – mit frischer Fassade, sanierten Räumen und neuer Einrichtung. An den verheerenden Brand, der große Teile des gesamten Altbaus beschädigte, erinnert nichts mehr.
St. Pauli: Umbauarbeiten in der Kiez-Kneipe Nachthafen waren langwierig
„Alles ist neu“, erzählt der Kiezgastronom, der seit 2007 Inhaber der kleinen Kneipe ist, im Gespräch mit dem Abendblatt. Die Umbauarbeiten seien aufwendig und langwierig gewesen – unter anderem wegen Handwerkstau und zeitintensiven Behördenverfahren. Doch obwohl die alte Holzvertäfelung weichen musste, konnte die typische Kiezkneipenatmosphäre erhalten bleiben.
Dass dieses Happy End nicht von Anfang an absehbar war, zeigt ein alter Post auf der Facebookseite des Nachthafens. „Liebe Freunde des Nachthafens. Wie die meisten von euch wohl schon mitbekommen haben, ist unsere Bar gestern Nacht komplett ausgebrannt“, hieß es dort einen Tag nach dem Feuer. „Ob oder wie es weitergeht, können wir beim besten Willen noch nicht sagen.“
St. Pauli: Nachthafen – Gastronom freut sich auf den Neuanfang
Wenn jedoch etwas für den Stadtteil St. Pauli steht, dann wohl die Devise „nicht unterkriegen lassen“. Schon eine Woche nach dem Brand ließ Besitzer Lehmann deshalb auf Facebook verlauten: „Mittlerweile steht fest: Es wird weitergehen! Wir geben nicht auf.“
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Über Monate hinweg hielt der Gastronom seine Stammkundschaft dann mit regelmäßigen Updates und Bildern zu den Umbauarbeiten auf dem Laufenden und kündigte schließlich im Januar den Neuanfang an. Denn wie einen Neuanfang will Lehmann die ganze Angelegenheit nun auch betrachten: „Ich freue mich sehr, dass wir nun wieder öffnen konnten. Die ganze Arbeit hat sich gelohnt – und ich schaue jetzt nach vorne, nicht nach hinten.“