Hamburg. Mit dem „Maskenzauber“ startet am Wochenende die fünfte Jahreszeit in Hamburg. Welche Partys und Kinderfeste noch geplant sind.

Kavaliere mit prächtigen Umhängen, Damen in Reifröcken und Fabelwesen in Fantasiekostümen – wenn am Wochenende mit dem „Maskenzauber an der Alster“ der Karneval in Hamburg beginnt, liegt wieder ein Hauch von Venedig über der Innenstadt. Zwischen 50 und 100 farbenprächtig Kostümierte werden von den Colonnaden über den Jungfernstieg zu den Alsterarkaden flanieren.

Am Sonnabend, 27. Januar, ist das märchenhafte Spektakel zwischen 11 und 14 Uhr zu bewundern. Parallel dazu findet zwar auch der „Galgo-Marsch“ statt, der um 12 Uhr am Jungfernstieg beginnt und mit dem auf das Leid spanischer Wind- und Jagdhunde aufmerksam gemacht werden soll. Doch Maskenzauber-Veranstalter Markus Bock geht nicht davon aus, dass man sich gegenseitig stören wird.

Karneval in Hamburg beginnt mit „Maskenzauber an der Alster“

Am Sonntag, 28. Januar, flanieren die Kostümierten zwischen 14 und 15.30 Uhr durch die Alsterarkaden und von 15.30 bis 16.45 Uhr durch die Colonnaden. Gegen 17 Uhr gibt es dort das große Abschlussdefilee. Ursprünglich war der Aufzug später geplant. Um nicht mit der für den Jungfernstieg geplanten, aber mittlerweile an die Ludwig-Erhard-Straße verlegten Großdemonstration gegen die AfD und Rechtsextremismus ins Gehege zu kommen, wurden die Uhrzeiten aber etwas vorverlegt.

Venezianischer Karneval mit Fackeln und Lichtern an der Alster in Hamburg (Archivbild).
Venezianischer Karneval mit Fackeln und Lichtern an der Alster in Hamburg (Archivbild). © picture alliance / | picture alliance

Was den „Maskenzauber an der Alster“ dagegen in diesem Jahr zumindest etwas beeinträchtigen könnte, ist der Streik der Lokführer. Viele Teilnehmer reisen gern – bereits kostümiert – mit der Bahn an. Diese auffallende Werbung für den venezianischen Karneval in Hamburg fällt nun aus.

Dem „Maskenzauber an der Alster“ folgen weitere Karnevalsfeiern in Hamburg. Die größte und verrückteste, LiLaBe, fällt in diesem Jahr zwar aus. Doch ausgelassen feiern können Fans der fünften Jahreszeit trotzdem. Hier eine Auswahl von Faschingspartys für Kinder und Erwachsene.

Kinderfasching im Fährhaus Kirschenland – Helau im Alten Land

Zu einer großen Kindermaskerade lädt der MTV Wisch am Sonnabend, 27. Januar, ins Fährhaus Kirschenland in Jork. Das bunte Karnevalstreiben geht von 14.30 bis 17 Uhr. Geboten werden viele Spiele, aber auch Kinderschminken und Luftballonmodellage.

Toben und tanzen können die Kleinen auf einer Hüpfburg und zur Musik von DJ Uwe. Der Eintritt zu der fröhlichen Sause im Alten Land kostet 2 Euro.

Eimsbüttel: Kirchengemeinde feiert „Hollywood am Weiher“

Am Sonnabend, 3. Februar, steigt das nächste Kostümfest: und zwar unter dem Motto „Hollywood am Weiher“ in der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius in Eimsbüttel. Die alte Tradition der Pfarrei Heilig Geist, den Februar mit diesem Höhepunkt zu beginnen, wird dieses Jahr nach längerer Pause fortgesetzt – gezeigt werden Filme mit Namen wie „Der Clan Antoni“ oder „The holy people“ von Eliza.

Ob mit oder ohne Kostüm, ob aus den Gemeinden oder Orten kirchlichen Lebens oder als Gast – gefeiert wird in der Sporthalle von St. Bonifatius, die gleichzeitig als großer Gemeindesaal fungiert. Der Vorverkauf findet nach den Gottesdiensten in der prächtigen Basilika (Am Weiher 29) am Sonntag und über die Gemeindebüros der Pfarrei statt.

Karneval in Hamburg: Sport und Spiel beim Kinderfasching „Mini Tatü-Tata“

Der Kinderfasching „Mini Tatü-Tata“ im ETV-Sportzentrum Bundesstraße 96 findet am Sonntag, 4. Februar, bereits zum sechsten Mal statt. Kinder von 0 bis 12 Jahren sind herzlich willkommen, von 10 bis 12 Uhr oder von 14.30 bis 16.30 Uhr in der Großen Sporthalle mitzufeiern.

Angeboten werden verschiedenste Spiele und spaßige Aktionen wie Dosenwerfen oder Wettnageln, zum Austoben geht’s in die Kinderdisco. Lauffähige Kinder zahlen einen Eintritt von 2 Euro. Alle Eltern dürfen kostenlos mitfeiern. Um das Tragen von Hallenschuhen oder Socken wird gebeten. Die verpflichtende (!) Buchung erfolgt über die Homepage des ETV.

Kölner Karneval bei der „Weiberfastnacht“ im Restaurant Parlament

Helau und Alaaf heißt es im Restaurant Parlament zu Füßen des Hamburger Rathauses, das seine Türen am Donnerstag, 8. Februar, wieder zur „Weiberfastnacht“ öffnet. Hier feiern die nordischen Jecken ab 18 Uhr Kölner Karneval, dass es nur so kracht – für Stimmung sorgt DJ Tom, ein echter kölscher Jung, für Abkühlung ein echtes Gaffel Kölsch vom Fass.

Tickets für die öffentliche Veranstaltung gibt es im „Rathaus Büdchen“, einem Pavillon auf dem Rathausmarkt, sowie an den Funke Konzertkassen für 20 Euro plus Vorverkaufsgebühren. An der Abendkasse kostet der Eintritt 22 Euro.

Karneval im Norden von Hamburg: Feuernacht in Norderstedt

Wenn eine Polizistin ausgelassen mit einem Häftling tanzt, ein Astronaut neben dem Krümelmonster an der Bar verweilt und Batman friedlich mit dem Joker scherzt – dann ist Feuernacht in Norderstedt. Am Sonnabend, 10. Februar, findet die beliebte Faschingsparty in der Sporthalle des Gymnasiums Harksheide statt. Rund 1000 kostümierte Gäste werden zum ausgelassenen Feiern erwartet.

Fröhliche Kostümsause im Norden von Hamburg: Zur Feuernacht in Norderstedt kommen jedes Jahr rund 1000 Gäste (Archivbild).
Fröhliche Kostümsause im Norden von Hamburg: Zur Feuernacht in Norderstedt kommen jedes Jahr rund 1000 Gäste (Archivbild). © Hamburg

Die Feuernacht, die nun zum 33. Mal stattfindet, ist eine Veranstaltung der Freiwilligen Feuerwehr Harksheide. Ein 15-köpfiges Planungskomitee leitet die rund 140 engagierten Helfer, die die Sporthalle in eine farbenfrohe Festhalle verwandeln und an fünf Tresen für das Wohl der Gäste mit Getränken und Snacks sorgen.

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Für musikalische Stimmung sorgen zwei DJs. Tickets zu 25 Euro gibt es unter feuernacht-tickets.de. Da die Veranstaltung jedes Jahr ausverkauft ist, wird es keine Abendkasse geben.

Faslam: Fröhliche Karnevalsumzüge im Süden von Hamburg

Kleiner als die Originale, aber deswegen nicht weniger jeck und sehenswert geht es im Landkreis Harburg zu. Mindestens sechs große Faslam-Umzüge stellen die Faslamsbrüder und -schwestern im Süden Hamburgs auf die Beine – besser gesagt auf die Traktorreifen. Krönender Höhepunkt ist jeweils am Sonntag vor Aschermittwoch der Umzug in der Kreisstadt Winsen.

Wintergeister vertreiben und den Frühling begrüßen: Seit mehr als 100 Jahren feiert man in der Lüneburger Heide die norddeutsche Fastnacht „Faslam“, hier in Pattensen (Archivbild).
Wintergeister vertreiben und den Frühling begrüßen: Seit mehr als 100 Jahren feiert man in der Lüneburger Heide die norddeutsche Fastnacht „Faslam“, hier in Pattensen (Archivbild). © picture-alliance / dpa | DB Hans-Jürgen Wege

Bei Faslam handelt es sich um einen regional recht begrenzt gepflegten Brauch, eine Art „Karneval auf Norddeutsch“, der einst von Knechten und Mägden ins Leben gerufen wurde.

Mit großen Umzügen gefeiert wird in Hanstedt, Toppenstedt, Hoopte, Fliegenberg, Pattensen und Stöckte. Bis zu 20.000 Zuschauer werden dort die Straßen säumen und sich an dem närrischen Treiben erfreuen.