Hamburg. Mittags solide Tagesgerichte, abends dann europäisch-mediterrane und asiatische Küchenstile, die niemandem zu scharf sein sollten.

Über seine Lage kann sich das Brook wahrlich nicht beschweren: Vis-à-vis der historischen Speicherstadt unweit der Hauptkirche St. Katharinen gelegen, genießen die Gäste hier einen Blick über den Elbkanal, wie er hanseatischer kaum sein könnte. Seit über 20 Jahren führen die schon vorher nobel gastronomieerfahrenen Berit und Lars Schablinski – sie als Restaurantleiterin, er als Küchenchef – mit großem Erfolg ihr Etablissement.

Restaurant Hamburg: Geschmack an Kundschaft angepasst

In den Anfangsjahren war das großzügig geschnittene, dezent illuminierte Brook eines der ersten Restaurants, die ­innovativ hanseatische, europäisch-mediterrane und asiatische Küchenstile kombinierten. Dabei waren vor allem in der asiatischen Abteilung immer wieder mal Gerichte vertreten, die mit beherzten Würzungen und ungewöhnlichen geschmacklichen Akzenten aufwarteten. Über die Jahre hat sich Schablinski den Geschmackserwartungen seiner recht saturierten hanseatischen Klientel angepasst und würzt mittlerweile durchgängig so moderat, dass es niemanden verprellt.

Gerd Rindchen liebt gutes Essen und kennt sich aus mit Weinen.
Gerd Rindchen liebt gutes Essen und kennt sich aus mit Weinen. © Bertold Fabricius | Bertold Fabricius

Vorspeisenklassiker ist asiatisch gebeizter Lachs mit Chiligurken

Bei einem der beliebtesten Vorspeisenklassiker, dem asiatisch gebeizten Lachs mit Chiligurken und Spicy Mayo (14,50 Euro), ist bei den Gurken die Chilikomponente nur sehr dezent hingetupft, und die Mayo interpretiert den Begriff „spciy“ auch eher in die mildwürzige Richtung. Die ebenfalls immer wieder gern genommene asiatische Vorspeisenvariation (16,90 Euro) umfasst neben dem gebeizten Lachs auch noch einen milden Ziegenkäse-Wan-Tan mit Dattel und Orange und ein Stückchen Schweinebauch mit Pilzen und lieblichem Honig-Barbecuejus (auch separat für 15,80 Euro lieferbar). Ebenfalls gut bedient werden die Freunde des Milden beim Dreierlei vom Thunfisch mit Mango (16,90 Euro), wer sich kulinarisch von der Umgebung inspirieren lässt, wird mit einem kleinen Hamburger Labskaus mit Gurke, Spiegelei und Rollmops abgeholt (14,50 Euro).

Viele Preise liegen noch unter der 30-Euro-Schwelle

Bei Vorspeisen und Hauptgerichten hat man hier in den letzten Jahren erfreulicherweise der Versuchung widerstanden, übermäßig an der Preisschraube zu drehen: So gibt es das Doradenfilet mit fruchtig interpretierter Tomaten-Orangen-Chili-Fregola Sarda für 24,50 Euro, und auch das klassisch-solide bereitete Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken mit Kartoffel- und Gurkensalat und Preiselbeeren verharrt mit 28,50 Euro immer noch respektvoll unter der 30-Euro-Schwelle. Sehr beliebt bei den Gästen sind die tagesaktuellen Menüs: Dabei kostet die Vier-Gänge-Variante mit Vorspeise, Fischgang, Fleischgang und Dessert 44,50 Euro, wer aufs Ganze geht und sich auch noch eine Suppe wie die Krustentier-Mais-Blutorangen-Suppe mit Scampi dazubucht, ist für die Fünf-Gänge-Version mit moderaten 49 Euro dabei.

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Die Mittagskarte ist auf die Bedürfnisse der umliegenden Geschäftswelt abgestimmt: Es gibt jeweils zwei Tagesgerichte à la Bratwurst vom Durocschwein mit Spitzkohl und Kartoffel-Schnittlauch­-Püree oder Fischvariation auf Paprika-Chili-Fregola-Sarda mit Zuckerschoten für jeweils 14,80 Euro, das dreigängige Mittagsmenü schlägt mit glatten 23 Euro zu Buche.

Restaurant Hamburg: Die Weinkarte des Brook umfasst bewährte Klassiker

Die kleine, aber ausgewogene Weinkarte umfasst viele seit Jahrzehnten bewährte Klassiker, zum Beispiel von Karl-Heinz Johner, Joachim Heger, Bründlmayer oder Baron de Ley. Das alles kommt, wie erwähnt, durchgängig sehr gut an, Reservierung sei also dringend anempfohlen.

Bei den Mühren 91, Tel. 3750 3127, Di–Sa 12–15 und 18–22.30 Uhr, restaurant-brook.de