Hamburg. Erstmals seit dem Silvester-Drama um ihre Kinder spricht die Steakhaus-Erbin öffentlich – und zeigt sich entschlossen. Im Video.
Es war 18.16 Uhr, als am Dienstagabend ein Blitzlichtgewitter durch das Foyer des Hotel Grand Elysée an der Rothenbaumchaussee zog. Christina Block zeigte sich beim „Punsch unterm Dach“, der ersten großen Veranstaltung der Block-Gruppe im Jahr, erstmals seit dem Silvester-Drama um ihre Kinder in der Öffentlichkeit. Und es war ein Auftritt, der bei den 350 geladenen Gästen Eindruck hinterließ. Nach Abendblatt-Informationen war man auch konzernintern überrascht, als am Nachmittag durchdrang, dass Block den Gang in die Öffentlichkeit wagen würde.
Eine gewisse Anspannung war ihr bei der Ankunft anzusehen. Doch mit jedem Wangenküsschen zur Begrüßung – so etwa vom Hamburger Unternehmer Ian Karan – jeder Umarmung und jedem Wort des Zuspruchs entspannte sich die Miene der Steakhaus-Erbin mehr. Zunächst immer an ihrer Seite: Vater Eugen Block.
Christina Block: erster Auftritt nach Silvester-Drama um ihre Kinder
Elf Minuten nach ihrer Ankunft im Elysée trat Christina Block nach einer kurzen Rede von Hotelchef Tashi Takang auf die Bühne und hieß die Gäste unter großem Zuspruch willkommen. „In diesem Jahr ein besonderer Punsch, bei dem unsere wunderbare Mutter nur von oben zuschauen kann“, eröffnete Christina Block ihre Rede. Ihre Mutter Christa Block war am 21. Juli 2023 im Alter von 82 Jahren verstorben.
Auf der Bühne wirkte die 50-Jährige klar, entschlossen, und doch war ihrer Stimme anzuhören, wie emotional aufgewühlt sie ist. „Auch deswegen, aber vor allem wegen der familiären Ereignisse der letzten Tage habe ich lange überlegt, ob ich überhaupt irgendetwas sagen soll“, sagte Christina Block und meint damit die Rückholaktion ihrer Kinder aus Dänemark und die unklare rechtliche Situation um das Sorgerecht für Theodor (10) und Klara (13). Beide befinden sich inzwischen wieder in der Obhut ihres Vaters Stephan Hensel.
„Denn normalerweise – Sie wissen es alle – nehmen wir an dieser Stelle auch gern die Gelegenheit wahr, Ihnen noch einmal mitzugeben, was das Grand Elysée für ein vielfältiges und fröhliches Haus ist. Die Zeiten sind aber nicht normal. Zumindest nicht für mich und meine Familie. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, mich nicht zu verstecken, mich nicht wegzuducken“, sagte Christina Block und bekam erneut viel Applaus von den Gästen.
Christina Block: „Die Opfer müssen geschützt werden“
Es war ihr ein Bedürfnis nach Tagen, in denen vor allem über sie geredet wurde, nun selbst etwas zu sagen. Verstecken war keine Option mehr. „Sondern dafür einzutreten, was mir in dieser Zeit besonders wichtig erscheint. Wir brauchen mehr denn je in unserer Gesellschaft, in der Justiz und im Journalismus klare Regeln, die befolgt und konsequent umgesetzt werden müssen“, so Block.
Ohne auf juristische Details einzugehen, erklärte sie mit Nachdruck: „Wo Unrecht geschieht, müssen wir dafür eintreten, dass es revidiert wird. Und wo Unrecht erkannt und bereits beurteilt wurde, muss dies strikt und schnell umgesetzt werden. Und die Opfer müssen geschützt werden“, sagte Block weiter und kritisierte die mediale Berichterstattung über die Rückholaktion in der Silvesternacht, bei der ihre beiden jüngsten Kinder laut dänischer Polizei von acht Männern gezwungen wurden, in ein Auto zu steigen, und nach Deutschland gebracht wurden.
Aufklärung, was wirklich in eben jener Silvesternacht passiert ist, lieferte sie – wenig überraschend – nicht. „In der öffentlichen Diskussion über diese Themen braucht es eine wertschätzende Auseinandersetzung. Mit fundierter Haltung, die zum Ziel das Miteinander und nicht die Vernichtung des anderen hat. Das können sogenannte soziale Medien nicht leisten, wie wir alle wissen. Umso mehr obliegt diese Aufgabe der Politik und dem wahrhaftigen Journalismus. Zum Glück sehe ich ja hier einige rechtschaffene Vertreter beider Lager, und die möchte ich auch ganz besonders begrüßen“, sagte Block mit Blick in die Menge.
Christina Block: Rede auf der Bühne sorgte für Applaus im Publikum.
Und sie hatte zum Abschluss ihrer Rede noch einen Appell an die Gäste: „Ich möchte Sie alle ermuntern, diesen Weg bewusst und deutlich erkennbar zu gehen, für eine Gesellschaft, in der wir auf Recht und Gerechtigkeit vertrauen können. Und auf einen respektvollen Austausch von Wissen und Meinung. Das ist meine Meinung und mein Wunsch für dieses sicher herausfordernde Jahr“, schloss die Steakhaus-Erbin.
Anschließend mischte sich Block wieder unter die Menschen, holte sich ein Kaltgetränk, schüttelte viele Hände, hielt immer wieder Small Talk und verließ letztlich um kurz nach 19 Uhr den offiziellen Teil der Veranstaltung, um sich im Hotel mit ihren Vertrauten zurückzuziehen.
Hamburger Schauspielerin lobt Auftritt von Christina Block
Vor allem Christinas Vater Eugen machte im Gespräch mit dem Abendblatt noch mal deutlich, wie der Sorgerechtsstreit die gesamte Familie treffe. „Es macht uns alles wirklich todtraurig, und es belastet mich und mein Herz. Aber wir stehen als Familie zusammen“, sagte Block, der keinen Hehl daraus machte, wie wenig er von Christina Blocks Ex-Mann Stephan Hensel hält.
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Auch als Block weg war und ein Shantychor auf der Bühne Hamburger Gassenhauer lieferte, war die Rede von Christina Block das Thema des Abends. „Wenn man selber Kinder hat, ist es wichtig, dass man sich an Absprachen hält. Man kann nicht Unrechtes tun, ohne Konsequenzen zu spüren. Ich finde es unfassbar und wüsste nicht, wie ich reagieren würde. Dass sie so viel Kraft und Contenance hat, hier zu sein, finde ich bemerkenswert. Es ist ein toller Weg, mit der Situation umzugehen. Es war sehr kraft- und würdevoll“, sagte Schauspielerin Rhea Harder Vennewald („Notruf Hafenkante“) dem Abendblatt.
Christina Blocks Kinder sind wieder beim Vater in Dänemark
Erst vor wenigen Tagen hatte das Sorgerechtsdrama rund um Christina Block und ihre Kinder erneut eine aufsehenerregende Wendung genommen. Nachdem das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) eine einstweilige Anordnung erlassen hatte, sei ein Gerichtsvollzieher berechtigt gewesen, Klara und Theodor Block mithilfe der Polizei bei ihrer Mutter in Hamburg abzuholen.
Um den Kindern die Strapazen eines solchen Einsatzes zu ersparen, sollen die Rechtsbeistände der beiden Parteien eine Absprache getroffen haben. Einer der Anwälte von Christina Block habe daraufhin die Kinder zu ihrem Vater Stephan Hensel begleitet, der auf einer Hamburger Polizeidienststelle auf sie wartete. Dann machten sie sich sogleich auf den Weg nach Dänemark. Auf der Fahrt sollen sie von Polizisten geschützt worden sein.