Hamburg. Betreiber waren zufrieden mit Umsätzen. Nur ein Faktor trübte die Stimmung. Was im kommenden Jahr teurer werden soll und warum.
Mehr als einen ganzen Monat lang konnten die Besucher auf den Hamburger Weihnachtsmärkten Glühwein trinken und Schmalzgebäck essen. Die letzten Stände schließen am 30. Dezember. Damit ist es Zeit für eine Bilanz – und einen Ausblick aufs kommende Jahr. Das Abendblatt hat mit Betreibern gesprochen.
„Das hätte eine wirklich sehr gute Weihnachtsmarktsaison werden können. Aber das Wetter hat uns vor allem in der Woche vor Weihnachten sozusagen in die Kassen geregnet“, sagt Robert Kirchhecker, der die Weihnachtsmärkte auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz und an der Spitalerstraße sowie den Michel-Stand am Jungfernstieg betreibt.
Weihnachtsmarkt Hamburg: Schausteller haben gute Einnahmen erzielt
Kirchhecker ist auch Präsident des Schaustellerverbandes Hamburg von 1884 und führt im Abendblatt-Gespräch weiter aus: „Trotzdem sind wir alles in allem zufrieden mit den Umsätzen und der Frequenz. Die Besucher waren konsumfreudig, und die Schausteller auf unseren Weihnachtsmärkten haben gute Einnahmen erzielt. Deshalb haben auch viele ihre Stände für 2024 wieder reserviert.“
Allerdings weist Kirchhecker auch auf Herausforderungen hin: „Für uns steigen die Preise in vielen Bereichen. Nehmen wir allein die Kosten für Security oder Strom. Aber auch die Sondernutzungsgebühren, die die Stadt für die öffentlichen Flächen aufruft, machen uns zu schaffen. Da hoffen wir auf ein Entgegenkommen, und es werden bereits Gespräche geführt.“
Präsident des Schaustellerverbandes kündigt „moderate Preiserhöhungen“ für 2024 an
Und Kirchhecker kündigt an: „Die Besucher der Weihnachtsmärkte müssen sich in 2024 auf moderate Preiserhöhungen einstellen. Ich denke, dass wir zum Beispiel den Glühwein und andere Heißgetränke, die bislang 4,50 Euro kosten, um 50 Cent erhöhen müssen.“
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Und wie ist es an anderen Standorten in der Innenstadt gelaufen? Im Bleichenhof des Quartiers Stadthöfe feierte in diesem Jahr der Marché de Noël Premiere. Veranstalterin Larissa Kersten von der Kommunikationshafen Hamburg GmbH sagt: „Wir hatten tolle Gäste und einen guten Zuspruch. Die Location ist bestens geeignet für einen Weihnachtsmarkt auf gehobenem Niveau.“
Weihnachtsmarkt in den Stadthöfen: „Das Wetter hat uns wirklich übel mitgespielt“
Doch das Wetter habe ihnen „übel mitgespielt“, berichtet Kersten. „Besonders an den letzten Tagen vor Weihnachten sind die Umsätze aufgrund von Sturm und Dauerregen hinter den Erwartungen zurückgeblieben.“ Doch Kersten und ihr Team wollen auch in 2024 wieder einen Weihnachtsmarkt in den Stadthöfen eröffnen.
Die Veranstalter vom Weißerzauber am Jungfernstieg sind ebenfalls zufrieden: „Es war teils sehr regnerisch, aber unsere Bilanz fällt trotzdem positiv aus. Die Umsätze waren ähnlich wie im vergangenen Jahr, und auch, dass wir bis zum 29. Dezember geöffnet haben, hat sich bewährt“, sagt Britta Wilkens, Sprecherin der RSW Veranstaltungs GmbH, die auch den Weihnachtsmarkt auf der Fleetinsel durchführt: Auch „dort ist es gut gelaufen“.