Hamburg. Täter wollte sich den Fluchtweg freiprügeln. Er und seine Schwester hatten mit sieben „Blüten“ Glühwein bezahlt. Was daran typisch ist.
Polizisten haben in der Hamburger Innenstadt ein Geschwisterpaar aus dem Verkehr gezogen, das auf einem Weihnachtsmarkt „falsche Fünfziger“ in Umlauf gebracht hatte. Der 30 Jahre alte Mann und seine Schwester (32) waren am Mittwoch auf dem Weihnachtsmarkt an der Spitalerstraße aufgetaucht.
Dort orderten sie Glühwein. Jedes Glas zahlten sie mit einem augenscheinlichen 50-Euro-Schein.
Falschgeld auf Hamburger Weihnachtsmarkt: Geschwister bezahlen jedes Glas mit „Fünfziger“
An einem der Stände orderten sie nacheinander gleich vier Gläser des Heißgetränks. Weil sie dann immer einen neuen „Fünfziger“ zum Bezahlen hervorholten, wurde ein Mitarbeiter misstrauisch. Er prüfte die Scheine genauer und stellte fest, dass es Falschgeld war.
Als die alarmierte Polizei anrückte, versuchte das Geschwisterpaar zu flüchten. Mitarbeiter hielten sie fest. Der 30-Jährige versuchte noch erfolglos, sich mit Faustschlägen zu befreien.
Weihnachtsmarkt: Geschwister jubeln mehreren Standbetreibern Falschgeld unter
Der Mann und die Frau wurden festgenommen. Die Beamten konnten insgesamt sieben „Blüten“ sicherstellen, mit denen die Geschwister offensichtlich an verschiedenen Ständen bezahlt hatten.
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In der Wohnung des 30-Jährigen in Altona entdeckte die Polizei bei der späteren Durchsuchung einen weiteren „falschen Fünfziger“. Gegen den Mann und die Frau ermittelt jetzt das Landeskriminalamt. Beide wurde mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Vorgehen der Geschwister für Geldfälscher typisch
Das Vorgehen der Geschwister ist typisch für Geldfälscher. Ihr Ziel ist es, mit falschen 20- oder besser 50-Euro-Noten kleine Beträge zu bezahlen, um an das echte Wechselgeld zu kommen. Das passiert abends in Kneipen, bei Veranstaltungen, eigentlich überall dort, wo viele Kunden sind und die Kassierer unter Druck stehen und nicht ihre ungeteilte Aufmerksamkeit der Echtheit der überreichten Banknote widmen können.
Das ist auf Weihnachtsmärkten in der Regel der Fall. Typisch ist auch, dass billige Sachen mit falschen 20- oder 50-Euro-Scheinen bezahlt werden.
Im vergangenen Jahr stellte die Polizei in Hamburg 3010 gefälschte Euroscheine sicher. Die meisten dieser „Blüten“ wurden von den Tätern im Darknet bestellt.