Hamburg. Kultur statt Sport: Hamburgs Kreative dürfen die 8000 Quadratmeter an der Mönckebergstraße weiterhin nutzen – zu diesem Preis.
Das ist eine gute Nachricht für Künstler und Kreative: Für lediglich 1,50 Euro pro Quadratmeter könnten sie weiterhin in Hamburg günstig leer stehende Flächen nutzen.
Die Initiative Frei_Fläche verlängert den Kunstraum „Jupiter“ an der Mönckebergstraße in der Hamburger City im ehemaligen Karstadt-Sports-Gebäude um ein weiteres Jahr und bietet damit auch 2024 ein spannendes Ausstellungsprogramm.
Karstadt-Gebäude: 8000 Quadratmeter Fläche für kreative Nutzung
Mit rund 8000 Quadratmetern ist die Fläche im ehemaligen Karstadt Sports gegenüber dem Hauptbahnhof die größte Fläche des Förderprogramms für Zwischennutzungen leer stehender Flächen im Auftrag der Freien und Hansestadt – nicht nur in Hamburg, sondern bundesweit. Über die Details der Fortsetzung von Jupiter befindet sich die Hamburg Kreativ Gesellschaft derzeit in enger Abstimmung mit der Immobilien-Eigentümerin.
Die Hamburg Kreativ Gesellschaft ist mit der Umsetzung beauftragt und vermittelt leer stehende Einzelhandelsflächen an Hamburger Kreativschaffende. Auch die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof steht nach der Signa-Insolvenz zum Verkauf, Experten befürchten weitere Leerstände großer Flächen.
Leerstand: Kreativen in Hamburg wurden bislang 109 Zwischennutzungen ermöglicht
„Kreative Zwischennutzungen sind ein Gewinn für die ganze Stadt. Kreative aus allen Bereichen haben die Chance, Konzepte in erschwinglichen und zentralen Räumen zu verwirklichen. Gleichzeitig kann der für Quartiere schädliche Leerstand verringert werden. Kreative Zwischennutzung ist auch deshalb so bedeutsam, weil sie die notwendige, langfristige Transformation von Städten aufzeigt – und als Experimentierfeld dabei unterstützt“, so Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft.
Im Rahmen von Frei_Fläche wurden seit Mitte 2021 bereits 109 Zwischennutzungen ermöglicht und rund 25.100 Quadratmeter Leerstand in Ateliers und Studios, Galerien und Ausstellungsflächen, Geschäfte, Workspaces und Veranstaltungsräume umgewandelt.
Karstadt-Gebäude ist nicht die einzige leer stehende Fläche in der Hamburger Innenstadt
Dazu gehören prominente Adressen wie Alter Wall, Colonnaden oder Brandstwiete – sowie Flächen in Passagen und Einkaufszentren wie dem Hanseviertel oder dem Hamburger Hof. Auch außerhalb der Innenstadt belebt das Förderprogramm ehemaligen Leerstand, etwa in Altona, Barmbek, Wandsbek, Bergedorf und Eimsbüttel.
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Das Förderprogramm fußt auf dem Fonds für kreative Zwischennutzung und wurde von der Freien und Hansestadt Hamburg im Juni 2021 zur Bewältigung der Corona-Krise ins Leben gerufen.