Hamburg. Mit einiger Verzögerung eröffnet das „Claas“ von Szenegastronom Claas-Henrik Anklam. Was er auftischt – und was es kostet.

Ulrich Gaßdorf

Claas-Henrik Anklam befindet sich aktuell in einem Wechselbad der Gefühle. „Ich bin mega glücklich, weil wir jetzt endlich auf der Zielgeraden sind mit unserem neuen Restaurant. Aber natürlich bin ich auch ziemlich aufgeregt, so kurz vor dem Start.“

An diesem Freitag erwartet der Szenegastronom mehr als 500 Gäste zur großen Eröffnungsparty vom Claas, so heißt das neue Lokal des 48-Jährigen am Lohsepark in der HafenCity. Eigentlich sollte es bereits im November 2022 losgehen, doch dann kam es zu Verzögerungen auf der Baustelle.

Restaurant Hamburg: Austern und Champagner im Edellokal in der HafenCity

Aber jetzt ist es so weit. Beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt kurz vor der Eröffnung sind immer noch die Handwerker im Einsatz. Claas-Henrik Anklam, der seit zehn Jahren das Edelrestaurant Henriks an der Moorweide sein Eigen nennt, führt durch sein neues „Gastro-Baby“.

Direkt im Eingangsbereich steht der erste Hingucker: ein riesiger begehbarer, gläserner Weinschrank mit Platz für rund 800 Flaschen. Links ist die Garderobe und rechts geht es in den Gastraum.

Einblicke in den gläsernen Weinschrank im neuen Restaurant Claas in der Hamburger HafenCity.
Einblicke in den gläsernen Weinschrank im neuen Restaurant Claas in der Hamburger HafenCity. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

Und hier fällt sofort die offene Küche ins Auge. Dort werden künftig hinter Glas frischer Fisch, Austern und andere Meeresfrüchte präsentiert. Denn im Claas geht es maritim zu. Die Farbe Blau ist nicht nur bei den Fliesen aus London an der Wand der Küche zu sehen, sondern auch an den mit Mosaiksteinen besetzten Säulen und auf den geschwungenen Ledersitzlandschaften. Ein blauer Fisch ist das Logo, das das extra angefertigte Dibbern-Geschirr ziert.

HafenCity: Die Gäste speisen im „Claas“ mit Blick auf den Lohsepark

An der rund 4,25 Meter hohen Decke schlängelt sich zudem ein Fischschwarm entlang. Eine Lichtinstallation, gefertigt von einer deutschen Manufaktur, bestehend aus mehr als 2500 Glaslampen, von denen 500 je nach Stimmung in verschiedenen Farben leuchten – von blau über gün bis zu rot.

Der Raum ist ausgelegt mit – natürlich – Fischgrätparkett und gibt mit seinen bodentiefen Fenstern den Blick auf den Lohsepark und in den begrünten Innenhof frei. Draußen ist Platz für bis zu 120 Personen, im Inneren können 140 Gäste bewirtet werden. Es gibt Tische mit eingelassenen Champagnerkübeln, die direkt an die offene Küche angedockt sind. Wer sich vor neugierigeren Blicken beim Schlemmen schützen möchte, kann sich in eine der Nischen zurückziehen.

Es gibt übrigens auch eine Bar. Dort sitzen die Gäste an einem Zinktresen, gefertigt in Frankreich, und schauen auf die goldene Wand, an der bis in vier Metern Höhe rund 120 Flaschen hängen. Es gibt auch eine Cocktailkarte.

Restaurant HafenCity: Austern, Seezunge und Steaks stehen auf der Speisekarte

Aber kommen wir zu den Speisen, zurück zum Fisch. Auf der Karte sind Loup de Mer vom Grill (38 Euro), Yellow Fin Tuna (38 Euro) oder Seezunge (75 Euro) zu finden, zu denen Grillgemüse gereicht wird.

Als Vorspeise können Sylter Royal Austern oder die dänischen Flachfelsen Austern (jeweils sechs Euro pro Stück) geordert werden. „Wir haben aber auch immer einen Fang des Tages, über den der Service die Gäste informiert“, sagt Spitzenkoch Anklam, der seit 30 Jahren in der Branche arbeitet und einst Teilhaber vom Szene-Restaurant Tarantella in der Spielbank war sowie auch schon Küchenchef im Gourmettempel Landhaus Scherrer an der Elbchaussee.

Das „Claas“ von Szenegastronom Claas-Henrik Anklam liegt direkt am Lohsepark in der HafenCity.
Das „Claas“ von Szenegastronom Claas-Henrik Anklam liegt direkt am Lohsepark in der HafenCity. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

Es gibt aber auch den Henriks-Klassiker Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Dill-Gurkensalat (34 Euro) oder Ochsenschwanz in Barolo mit Kartoffelpüree und Winter-Grillgemüse (36 Euro). Zudem sind verschiedene Steaks und Tatar vom Rind oder vom Thunfisch auf der Karte zu finden. Gegen den Durst können die Gäste von der umfangreichen Weinkarte aus 350 Positionen wählen oder auch Champagner aus der Magnumflasche bestellen.

HafenCity: Im „Claas“ wird es zum Mittagessen spezielle Angebote geben

Und das wird Stammgäste wie Moderatorin Sylvie Meis oder Mäzen Ian Karan, die sicherlich auch im „Claas“ vorbeischauen werden, freuen: Es wird wie im Henriks spezielle Angebote zum Lunch geben. Auf dieser Karte sind beliebte Henriks-Gerichte wie Hühnerfrikassee oder Königsberger Klopse (beides 18 Euro) zu finden.

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Zum Ende des Gesprächs lehnt sich Anklam zurück, hält einen Moment inne. Gerade wurde ihm die Frage gestellt, warum der zweifache Familienvater in Zeiten von Personalmangel, steigenden Preisen für Energie und Lebensmittel, ein zweites Restaurant eröffnet und dafür ein Millioneninvestment tätigt „Ich hatte Lust auf die HafenCity und habe Spaß an der Gastronomie“, antwortet er, und fügt hinzu: „Außerdem liegt das Claas auch wieder an einem Park und wir haben wieder die Hausnummer 8.“

Restaurant Hamburg: Anklam betreibt neben Edellokal eine Betriebskantine

Und es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten mit dem Henriks: Vermieter des Claas ist ebenfalls der Projektentwickler Harm Müller-Spreer und Anklam betreibt an beiden Standorten, abseits des Lokals, noch eine Betriebskantine. Diese nutzen die rund 400 Mitarbeiter des Gasunternehmens Wintershall Dea, das mit in dem Gebäudekomplex am Lohsepark sitzt.

Das Claas eröffnet für alle Gäste am 19. November ab 14 Uhr und hat regulär ab dem 20. November täglich von 12 bis 22 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter claas-restaurant.cc.