Hamburg. Lebensmittelkontrolleure und die Polizei Hamburg überprüfen mehrere Kühllaster. Dabei stellen sie teils gravierende Mängel fest.
Lebensmittelkontrolleure und Beamte der Polizei Hamburg haben am Steindamm in St. Georg acht Lastwagen aus dem Verkehr gezogen, deren Fracht gegen „lebensmittelrechtliche Vorschriften“ verstoßen hat. Das erklärte Polizeisprecher Josha Ahlers auf Abendblatt-Nachfrage.
Insgesamt 77 Fahrzeuge wurden am Mittwochmorgen zwischen 7 und 10 Uhr überprüft. Ausgewählt wurde die Gegend im Bezirk Hamburg-Mitte deshalb, weil es dort zahlreiche Imbisse und Gastronomiebetriebe gibt. 64 der kontrollierten Transporter hatten Lebensmittel geladen, vor allem Gemüse und Fleischprodukte.
Hamburg-St. Georg: Jagd auf Gammelfleisch! Kontrolleure versiegeln zwei Lkw
Auf Bildern der Aktion sind unter anderem Kühllastwagen zu sehen, die Dutzende Dönerspieße beförderten. Vier Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung schossen Fotos und kontrollierten mit speziellen Thermometern die Innentemperatur der Ware.
Dabei stellten die Kontrolleure teils gravierende Mängel fest, bestätigte Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte. So sollen zwei Transporter mit Tiefkühlkost wegen Temperatur-, Kennzeichnungs- und Hygieneverstößen herausgestochen sein.
Einer davon, ein Laster aus Schleswig-Holstein, sei mit versiegelter Ware zum Hersteller zurückgeschickt worden. Dort kümmerten sich die zuständige Behörde um die weiteren Schritte.
Polizei Hamburg und Lebensmittelkontrolleure organisieren Aktion in St. Georg
Komplett versiegelt wurde zudem ein Laster, der Dönerdrehspieße geladen hatte. Der Fahrer wurde angewiesen, zum Lieferanten in Hamburg-Mitte zurückzukehren. Die Spieße wurden laut Bezirksamtssprecherin dort ausgeladen und von der Lebensmittelüberwachung sichergestellt. „Weitere Maßnahmen sind Gegenstand eines laufenden Verfahrens“, erklärte Weiland.
Aus weiteren Lkw wurden einzelne Waren versiegelt. Sie dürfen nicht mehr in Umlauf gebracht werden, weil die Kühlkette unterbrochen oder die Ware nicht ordnungsgemäß transportiert wurde. Die Lebensmittelüberwachung leitete entsprechende Maßnahmen gegen die Verantwortlichen ein, erklärte Polizeisprecher Ahlers.
Neben den acht Fahrzeugen, die den Lebensmittelexperten wegen Hygienemängeln ins Netz gegangen waren, stellten Polizeibeamte bei einem Fahrer ein weiteres Vergehen fest: Er hatte keine Fahrerlaubnis. Zudem bestand bei ihm der Verdacht, dass er Drogen genommen hatte.
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Wie es vonseiten der Polizei heißt, sollten die Lieferunternehmen und Küchen mit der Aktion für die „Wichtigkeit der Hygiene beim Umgang mit Fleisch und anderen zu kühlenden Waren sensibilisiert werden“.