Hamburg. Für kleine und große Fans ist es eine traurige Nachricht: Die Weihnachtsaktion fällt ins Wasser – aus einem überraschenden Grund.
Sie haben eine jahrzehntelange Tradition: Zu Weihnachten legen am Jungfernstieg die Märchenschiffe an. Die feierlich dekorierten Alsterdampfer sind für kleine und große Besucher ein Anziehungspunkt in der Hamburger Innenstadt – bis Corona kam. Doch auch 2023 kehren die Märchenschiffe nicht zurück.
Das bestätigte Brigitte Engler vom City Management auf Abendblatt-Anfrage. „Für die Märchenschiffe brauchen wir dringend eine Bäckerei als Partner“, erklärt die Geschäftsführerin des Zusammenschlusses aus Vertretern von Einzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Kultur und Immobilienwirtschaft der Innenstadt. Und der ist nicht da.
Hamburg Jungfernstieg: 29.000 Kinder backten auf Märchenschiffen
Dieses Netzwerk organisiert die Märchenschiffe. Vor Corona gab es ein Unternehmen, mit dem die Weihnachtsbäckerei auf zwei der Schiffen gestemmt wurde. Laut Engler besuchten zuletzt 29.000 Kinder diese Backkurse. „Das ist nur mit einem starken Partner möglich.“ Ohne Backen keine Schiffe, findet zumindest Engler. Es würde sonst ein wichtiger Teil fehlen, der diese Aktion jahrelang ausmachte.
Seit Mitte der 1980er-Jahre werden die Alsterschiffe von Kaufleuten aus der Innenstadt angemietet und mit riesigen Aufbauten versehen. Pro Schiff gibt es ein Motiv von einem grimmschen Märchen, das beleuchtet wird. „Die Aufbauten sind sicher eingelagert“, so Engler. Daran scheitere es nicht. Allerdings seien zehn Personen allein vier Tage damit befasst, diese aufzubauen. Rund 40.000 Euro kostet das. Hinzu kommen weitere Kosten, die Engler nicht beziffern möchte.
Alsterschiffe Hamburg: City Management finanziert kostenloses Angebot für Kinder
In der Vergangenheit hatte das City Management auf den fünf Alsterschiffen rund vier Wochen lang ein kostenlosen Mitmachprogramm für Kinder und Familien angeboten. Neben den zwei Backschiffen gab es ein Theater- sowie ein Café-Schiff und eines auf dem Kinderschminken angeboten wurde. All das lockte zahlreiche Besucher an, die auch von weit her angereist kamen, so die Organisatorin.
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Für alle kleinen und großen Fans hat sie aber noch eine gute Nachricht: Für 2024 stehen die Zeichen besser. Man sei in aussichtsreichen Gesprächen mit einem Backunternehmen, das sich die Aktion zutraut und dann können die Märchenschiffe an der Alster wieder leuchten.