Hamburg. Polizei hatte wegen zahlreicher Veranstaltungen eine Warnung für die Innenstadt ausgesprochen. Pyro bei Demo, Großeinsatz wegen Fans.
Mehrere verbotene Pro-Palästina-Demos, ein Aufmarsch des Bündnisses United und dann auch noch die brisante Partie des HSV gegen den 1. FC Magdeburg am Abend: Die Polizei Hamburg hatte sich am heutigen Sonnabend mit insgesamt rund 1100 Beamtinnen und Beamten auf einen Großeinsatz eingestellt und deshalb vor allem Autofahrer gebeten: Meiden Sie die Innenstadt!
Anlässlich mehrerer Aufzüge, von denen zwei im Zusammenhang mit den Ereignissen in Israel und Palästina von der Versammlungsbehörde verboten wurden, und der Fußballpartie sei man sowohl in der City als auch am Volksparkstadion mit einem starken Kräfteaufgebot präsent, sagte Polizeisprecher Thilo Marxsen. Wer in die City oder zum Stadion wolle, müsse mit „deutlichen Verkehrseinschränkungen“ rechnen.
Die Polizei empfahl daher, wenn überhaupt, dann mit der U-Bahn oder S-Bahn in die Innenstadt zu fahren. Allen übrigen Verkehrsteilnehmenden werde empfohlen, die betroffenen Bereiche weiträumig zu umfahren.
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Und während es in Hamburg hinsichtlich des Fußballspiels allerdings vorerst ruhig blieb, hatten Beamte südlich der Elbe am Nachmittag alle Hände voll zu tun, um eine große Schar an Magdeburger Fans in Schach zu halten. Bis zu 300 Anhänger aus Sachsen-Anhalt hatten sich gegen 15 Uhr am See zum großen Moor in Seevetal-Hörsten im Landkreis Harburg versammelt.
Nach ersten Angaben vor Ort wollte sich die Gruppe vom dortigen Parkplatz aus auf den Weg zum Volksparkstadion machen. Die Bundespolizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Sie wurden von Beamten der örtlichen Polizeiinspektion Harburg unterstützt. Auch am Meckelfelder Bahnhof zeigten die Beamten Präsenz. In der Luft schwebte über zwei Stunden ein Polizeihelikopter.
Bis zum frühen Abend blieb es friedlich. „Das Spiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Magdeburg wurde wie geplant um 20.30 Uhr angepfiffen“, sagte Hamburgs Polizeisprecher Marxsen. Davor sei es „zu keinen relevanten Ereignissen“ gekommen.
Antifa-Demo in Hamburg: Pyrotechnik auf dem Dach
Das galt zuvor auch für eine Demo in der Innenstadt. Dort war an der Stralsunder Straße in St. Georg gegen 12.30 Uhr eine genehmigte Demonstration mit nach Polizeiangaben in der Spitze rund 800 Teilnehmern der Gruppierung „United!“, eines „Bündnisses gegen Repression“, gestartet. Die Demoroute führte durch die Innenstadt bis zum Neuen Kamp und zum Pferdemarkt. „Der Verlauf ist bislag komplett friedlich“, so Polizeisprecher Marxsen gegen 14.45 Uhr.
Und so sollte es auch bis zum Schluss bleiben. Der Aufzug, an dem vor allem Antifa-Gruppen teilnahmen, „endete nach einem weitgehend störungsfreien Verlauf pünktlich um 16.30 Uhr mit der Abschlusskundgebung am Neuen Pferdemarkt“, sagte Marxsen am späten Nachmittag.
Allerdings: Einige Teilnehmer hatten sich vereinzelt vermummt, in der Marktstraße wurde auf einem Dach und im Demozug Pyrotechnik abgebrannt. Die Versammlungsleiterin hätte aber die Teilnehmer direkt angesprochen, so dass die Vermummung abgenommen wurde. und der Aufzug seinen Marschweg wie geplant fortsetzen konnte.
Zwei propalästinensische Demos verboten
Auch rund um die beiden verbotenen Aufzüge um den Nah-Ost-Konflikt gab es keine Auffälligkeiten. Zu den zwei pro-palästinensischen Demos hatten sich bis zum Nachmittag keine Teilnehmer eingefunden. Eine Privatperson hatte ursprünglich eine Versammlung mit 200 Teilnehmern um 14 Uhr am Hachmannplatz unter dem Motto „Gegen anti-muslimischen Rassismus“ angemeldet. Die Protestler wollten über den Steindamm bis zur Uhlandstraße ziehen.
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Am Hansaplatz sollte um 14.30 Uhr zudem eine weitere Demo unter dem Slogan „Für nachhaltigen Frieden – Ende der Besatzung in Palästina“ starten. Diese wurde aber ebenfalls im Rahmen der bereits mehrfach verlängerten Allgemeinverfügung der Polizei untersagt. Hintergrund sind die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der terroristischen Hamas.
„Die Verbotsverfügungen wurden den Anmeldenden übermittelt und von ihnen vollumfänglich eingehalten, sodass sich daraus kein polizeiliches Handeln ergab“, sagte Polizeisprecher Marxsen. Am Sonnabend wurde die seit 15. Oktober gültige Allgemeinverfügung über ein Verbot pro-pälastinensischer Versammlungen im Hamburger Stadtgebiet schließlich noch einmal bis einschließlich Mittwoch, 8. November, verlängert.
Verletzte Polizisten am vergangenen Sonnabend
Zuletzt hatten sich am vergangenen Sonnabend in St. Georg trotz Verbots rund 500 Menschen mit palästinensischen Fahnen versammelt und Slogans wie „Free, free Palestine“ skandiert. Als die Polizei die Versammlung auflösen wollte, sei sie aus der Menge heraus mit Steinen und Flaschen angegriffen worden. Drei Beamte wurden leicht verletzt. Gegen 20 Versammlungsteilnehmer wurden Strafanzeigen erstattet.