Hamburg. Eine Runde weiter? Dann ist eine Teilnahme nicht mehr möglich. Warum sich Alexander Seeger trotzdem erneut beweisen darf.

Dass ein Hamburger bei der TV-Show „The Voice of Germany“ antritt, kam in den vergangenen Jahren immer wieder mal vor. Doch bei Alexander Seeger liegt die Sache etwas anders: Als erster Hamburger schaffte er es, zum zweiten Mal in der Sendung auf ProSieben und Sat.1 anzutreten – obwohl er, streng genommen, schon 2020 eine Runde weitergekommen war.

Laut der Regeln von „The Voice of Germany“ ist eine zweite Teilnahme dann nicht mehr möglich. Warum also darf der 24-Jährige aus St. Georg erneut auf der Bühne stehen und vor Shirin David, den Kaulitz-Zwillingen, Ronan Keating und Giovanni Zarrella performen?

„Voice of Germany“: Hamburger ist zum zweiten Mal Kandidat bei der TV-Show

„Als ich vor drei Jahren das erste Mal bei ‚The Voice of Germany‘ war, haben die Juroren nicht gebuzzert. Allerdings hat mich Michael Schulte dann für die Comeback-Stage ausgewählt“, erzählt der junge Hamburger im Gespräch mit dem Abendblatt. Damit sei seine erneute Teilnahme „eine Grauzone“.

Die Comeback-Stage gibt es seit der neunten Staffel und soll ausgeschiedenen Kandidaten und Kandidatinnen eine zweite Chance geben. Das Konzept: Zusätzlich zu den Coaches auf den roten Sesseln gibt es einen weiteren Coach, der sich aus den Ausgeschiedenen ein Team zusammenstellt. Diese treten in mehreren Battles gegeneinander an. Am Ende treffen dann zwei Sänger oder Sängerinnen aus dem Comeback-Stage-Team auf die anderen Teilnehmenden im Halbfinale.

Als sein Vater starb, fand Alexander Seeger Halt in der Musik

Bis dahin schaffte es der gelernte Industriekaufmann zwar damals nicht, das Singen danach aufzugeben war für ihn trotzdem keine Option. „Ich habe mit 14 Jahren an einem Talentwettbewerb in der Schule teilgenommen und gemerkt, dass Singen meine Leidenschaft ist“, erzählt Seeger.

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Seine ganze Jugend lang spielte er Klavier, sang dazu, schrieb eigene Lieder. Der Gesang war es schließlich auch, der ihm half, einen schmerzhaften Verlust zu überstehen. „Als ich 19 war, ist mein Vater an Krebs gestorben. Auch er war musikalisch, von ihm habe ich das alles mitbekommen. In dieser Zeit war die Musik immer mein Halt“, erinnert sich der 24-Jährige.

Mittlerweile arbeitet der junge Hamburger neben seinem Vollzeitjob als Projektmanager für einen IT-Dienstleister auch regelmäßig als Hochzeitssänger. „In der Hochzeitssaison bin ich fast jedes Wochenende auf ein oder zwei Hochzeiten“, so Seeger.

„Voice of Germany“ soll 2023 Sprungbrett für Hamburger Alexander Seeger werden

Bleibt bei diesem straffen Pensum dann überhaupt noch Zeit für das Privatleben? „Abends habe ich ja frei, und außerdem macht mir das auch einfach super viel Spaß“, entgegnet Seeger gelassen. Auch deshalb ist sein großes Ziel, von der Musik leben zu können. Dafür will er die Show als Sprungbrett nutzen – erneut: „Ich bin besser geworden, habe mich weiterentwickelt. Das will ich den Leuten zeigen.“

Ob ihm das gelingt und die Jury dieses Mal direkt buzzert, können die Zuschauer und Zuschauerinnen am Donnerstag, 12. Oktober, im Fernsehen verfolgen.