Hamburg. Zum Warntag 2023 in Hamburg meldeten sich irritierte Bürger. Für die Hochbahn schien der Alarm nicht zu gelten.

  • Am 14. September fand auch in Hamburg der bundesweite Warntag statt
  • Der Probealarm lief ab 11 Uhr über Sirenen, Rundfunkansagen, digitale Anzeigen und Benachrichtigungen via Smartphone
  • Dass der Alarm bei der Hochbahn ausblieb, sorgte für Verwunderung

Einmal im Jahr ist es so weit, da ertönen zum bundesweiten Warntag die Sirenen. Am Donnerstag, dem 14. September, wurden alle Hamburger via Sirenengeheul, aber auch über Rundfunkansagen und digitale Anzeigen benachrichtigt, um für den Ernstfall zu proben.

Bereits in der Vergangenheit lief der nationale Warntag vielerorts allerdings nicht ganz reibungslos ab. Und auch diesmal meldeten sich verwunderte Hamburger auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) mit Verwunderung zu Wort. Und zwar über die Hochbahn. Die Anzeigetafeln an den Bahnsteigen und die Monitore in den Zügen wurden nicht extra bespielt, von Durchsagen in der Bahn ganz abgesehen. Auf Anfrage des Hamburger Abendblatts reagierte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum.

Warntag 2023 Hamburg: Hochbahn setzt bei Probealarm aus

Dass die Hochbahn am bundesweiten Warntag mitmachen würde, „war nicht vorgesehen“, so Kreienbaum. „Das liegt immer in der Hand der federführenden Behörde. Bei uns ist keine Information eingegangen, dass wir warnen sollen.“ Schon in der Vergangenheit hatte man davon abgesehen den Probealarm auch über Hamburgs größtes Verkehrsunternehmen publik zu machen.

Mit Blick auf den Ernstfall sagte Kreienbaum: „In diesem Fall waren wir nicht involviert, aber wenn es einen Krisenfall gibt, wo wir unsere Fahrgäste informieren sollten, sind wir relativ schnell in der Lage umfassend zu informieren.“

Hamburg patzt bei Installation von Sturmflutsirenen

Das Ziel wirklich verfehlt, hatte die Stadt allerdings mit der Installation neuer Sturmflutsirenen. Wenige Tage vor dem Großereignis wurde bekannt, dass der Warntag leiser ausfallen würde, als geplant. Ab 11 Uhr sollten alle 123 Sturmflutsirenen, die sich vor allem in Elbnähe befinden, eingeschaltet werden. Ursprünglich vorgesehen war aber, dass weitere 50 Sirenen zu hören sein würden. Einhalten konnte die Stadt den Plan allerdings nicht.

Der Sprecher der Innenbehörde, Daniel Schaefer, teilte vorab mit, die Sirenen seien „noch im Stadium der Errichtung“ beziehungsweise „des Aufbaus“. Die Installation soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Start der Sturmflutsaison ist der 15. September. Wenn es hier zum Ernstfall kommt, sollen die Bürgerinnen und Bürger umgehend informiert werden können. Für den Sirenenausbau hatte man Anfang 2023 den Auftrag vergeben. Vom Bund gab es dafür 600.000 Euro. Weitere 367.000 Euro kommen von der Stadt Hamburg.

Handy-Alarm zum Warntag – darum gingen manche leer aus

Neben Sirenen setzte man außerdem auf das, im vergangenen Jahr neu eingeführte System „Cell Broadcast“, durch das eine Warnnachricht direkt an die Mobilfunkgeräte übermittelt wird. Ein lauter Ton zeigt an, wenn eine etwaige Meldung empfangen wurde.

Doch es gibt einen Haken. Denn nur, wenn das Handy über die aktuelle Software verfügt und die entsprechenden Voraussetzungen zum Empfang erfüllt, funktioniert das System. Damit war schon vorab klar: Nicht alle Mobiltelefone würden benachrichtigt werden.

Während es in Hamburg zumindest stellenweise laut wurde, blieb es andernorts einfach still. In der Stadt Ahrensburg im Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein zum Beispiel. Hier gibt es nämlich erst gar keine Sirenen.