Hamburg. Waren sieben Tonnen Steine zu schwer für das Gerüst? Was der Betreiber des Kaufhauses zum Unfall zu sagen hat.
Schwieriger Einsatz für die Hamburger Feuerwehr an der Rückseite des Karstadt-Hauses an der Mönckebergstraße: Von Sonnabendnachmittag bis spät in die Nacht mühten sich mehr als 50 Retter, ein 20 Meter hohes Baugerüst zu sichern, das einzustürzen drohte.
Wie der Lagedienst der Feuerwehr mitteilte, war der mittlere Teil des Gerüstes weggebrochen. Das Problem: Auf dem Gerüst lagerten bereits rund sieben Tonnen an Mauersteinen, die an dem Gebäude verbaut werden sollten.
Karstadt Mönckebergstraße: Gerüst mit sieben Tonnen Steinen bricht ein
Gegen 22 Uhr waren noch immer zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort und schafften mit einem Kran das Baumaterial von dem Gerüst, um es zu entlasten. Erst in der Nacht war das Gerüst so weit gesichert, dass die Feuerwehr abrücken konnte.
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Die verbliebenen Teile sollen nun von der zuständigen Baufirma Anfang der Woche abgeholt werden. Am Sonntagvormittag waren Mitarbeiter der Firma vor Ort, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Wie es zu dem Teileinsturz gekommen ist und welche Rolle dabei das hohe Gewicht der Baumaterialien spielte, ist noch unklar.
Karstadt Mönckebergstraße: Brücke zum Thalia-Haus wurde abgerissen
Im März hatte das Abendblatt über die laufenden Bauarbeiten zwischen dem Karstadt-Haus, das jetzt offiziell als Galeria Mönckebergstraße firmiert, und dem Thalia-Haus berichtet. Die sogenannte Karstadt-Brücke, die die beiden Gebäude miteinander verband, wurde abgerissen, nachdem der angeschlagene Warenhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof das Gebäude an der Kleinen Rosenstraße geräumt hatte.
Das Thalia-Haus, wie Galeria im Eigentum der Signa Gruppe, soll komplett umgebaut werden und eine neue Nutzung bekommen. Signa veranschlagte nach damaligen Schätzungen rund 70 Millionen Euro für das Projekt.
Karstadt Mönckebergstraße: So äußert sich Bauherr Signa
Am Montag äußerte sich Signa Real Estate Management zu dem zum Teil eingestürzten Gerüst: „Die wichtigste Nachricht ist: Es ist niemand zu Schaden gekommen“, so Unternehmenssprecher Sebastian Schmidt zum Abendblatt. Es seien auch sofort Sicherungsmaßnahmen eingeleitet und die Kleine Rosenstraße auf Empfehlung von Polizei und Feuerwehr abgesperrt worden.
Zum Grund für den Schaden wollte der Sprecher nichts direkt sagen. „Wir haben einen Gutachter beauftragt, der die Ursache für den Einbruch ermitteln wird.“ Danach werde das Gerüst abgebaut und die Sperrung der Straße wieder aufgehoben.