Hamburg. An diesem Wochenende gilt im Hamburger Hauptbahnhof ein Waffenverbot. Bundespolizisten stellten in der Nacht nicht nur Messer sicher.
100 Bundespolizisten aus Hamburg und dem Umland haben in der Nacht zum Sonnabend im Hamburger Hauptbahnhof die Einhaltung des am Wochenende geltenden Waffenverbots kontrolliert. Zahlreiche Personen – überwiegend junge Männer – wurden kontrolliert. Die vorläufige Bilanz: In der ersten Nacht stellten die Beamten bei Durchsuchungen diverse Messer, eine Nagelschere und Drogen sicher.
Immer häufiger kommt es vor, dass am Hauptbahnhof Hamburg Straftaten im Zusammenhang mit Waffen und anderen gefährlichen Dingen passieren. Die Bundespolizei hat darauf nun mit der Einrichtung einer waffenfreien Zone reagiert.
Vorerst gilt das Waffenverbot aber nur diesem Wochenende. Demnach gilt diese Regelung im Hamburger Hauptbahnhof von Freitag (14. Juli), 17 Uhr, bis Sonntag (16. Juli), 24 Uhr.
Allein im ersten Quartal 2023 zählte die Bundespolizei 17 Gewaltdelikte, bei denen gefährliche Gegenstände im Spiel waren. Die Beamten berichten davon, wie sie immer häufiger bei Durchsuchungen Waffen wie etwa Messer finden. Besonders Streitigkeiten würden dadurch immer öfter eskalieren und teils ein blutiges Ende nehmen.
Hauptbahnhof Hamburg: Wurfsterne und Schlagringe sind für ein Wochenende verboten
Da diese Taten vor allem in den Abend- und Nachtstunden an den Wochenenden zunehmen würden, entschloss man sich jetzt, den gesamten Hamburger Hauptbahnhof – ausgenommen der Mönckebergpassage – für begrenzte Zeit zu einer waffenfreien Zone zu erklären.
Das Verbot gilt ausnahmslos für alle Personen und beinhaltet unter anderem folgende Gegenstände:
- Messer aller Art, etwa Taschenmesser aber auch Obstmesser
- Pfefferspray
- Schlagstöcke
- Äxte und Beile
- Baseballschläger
- Wurfsterne
- Feuerwerksraketen
- Kampfsportgeräte
- Schlagringe
- Taser
- Bögen, Armbrüste und Pfeile
- Schleudern
- Bolzenschussgeräte
Sollte man doch mit einem der aufgelisteten Gegenstände erwischt werden, winken nicht nur eine Anzeige sondern zudem auch noch ein Bußgeld und Hausverbot am Hauptbahnhof.
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Personen, die sich in der Gegend unsicher fühlen, empfiehlt die Bundespolizei statt Verteidigungswaffen wie Pfefferspray, besser einen Taschenalarm mit sich zu führen.