Hamburg. Der Fahrer soll zwei Teenagern unter anderem den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben. Das sagt das Unternehmen dazu.

Ein Busfahrer soll am vergangenen Sonntagnachmittag in Hamburg am ZOB an der Adenauerallee zwei Teenagern im Alter von 16 und 17 Jahren den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben. Die Polizei bittet nun Zeugen, die den mutmaßlich rassistischen Vorfall beobachtet haben, sich zu melden.

Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei wollten die beiden Mädchen gegen 12.30 Uhr am Steindamm in den Bus der Linie X80 einsteigen. „Kurz bevor sie zusteigen wollten, wurden die Türen anscheinend unmittelbar vor ihnen vom Busfahrer geschlossen“, so Polizeisprecher Joscha Ahlers. „Anschließend fuhr der Bus nach einiger Wartezeit in Richtung ZOB ab.“

Zwei Mädchen in Bus rassistisch beleidigt? Zeugen gesucht

Die Mädchen seien parallel zum Bus mitgelaufen, um an der Haltestelle ZOB an der Adenauerallee einsteigen zu können. Auch dort sollen die Zugangstüren zunächst geschlossen und vom Busfahrer erst geöffnet worden sein, als die zwei Jugendliche angeklopft hatten. „Nachdem die beiden Mädchen den Fahrer auf sein Verhalten angesprochen hatten, soll der Mann unter anderem den sogenannten Hitlergruß gezeigt haben“, so Ahlers.

Nun sucht die Polizei Personen, die den Vorfall beobachtet haben. Der Busfahrer wurde von den beiden Teenagern wie folgt beschrieben:

  • 40 bis 50 Jahre alt
  • „westeuropäische“ Erscheinung
  • 1,60 bis 1,65 Meter groß
  • leicht korpulent

Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes hat die Ermittlungen übernommen.

Rassismus-Vorwurf gegen Busfahrer: VHH unterstützt Ermittlungen der Polizei

Die Linie X80 verkehrt für die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) zwischen den Haltestellen Rödingsmarkt in Hamburg und Lauenburg in Schleswig-Holstein. „Es gab am Sonntag eine Kontaktaufnahme durch die Polizei mit der Bitte, Bildmaterial zu sichern“, so VHH-Sprecher Lennart Meyer auf Abendblatt-Nachfrage am Dienstagnachmittag.

„Bei der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH arbeiten Menschen aus mehr als 60 verschiedenen Nationen“, so Lennart Meyer.“Die VHH ist stolz darauf, dass die Mitarbeitenden aus so vielen verschiedenen Ländern kommen. Wir haben bereits 2010 die Charta der Vielfalt unterzeichnet, um diese Weltoffenheit verbunden mit Akzeptanz und Wertschätzung zu fördern“. Diskriminierung und Rassismus hätten bei der VHH keinen Platz. Rassismus-Vorwurf gegen Busfahrer: VHH leitet interne Untersuchung ein.

Rassismus-Vorwurf gegen Busfahrer: VHH leitet interne Untersuchung ein

Und: „Wir sind entsetzt darüber, dass gegen einen unserer Mitarbeitenden aufgrund eines mutmaßlich rassistischen Vorfalls ermittelt wird. Der Mitarbeitende wurde bis zur Klärung der Vorwürfe aus dem Dienst genommen und es wurde eine interne Untersuchung eingeleitet. Selbstverständlich werden wir die Ermittlungen der Polizei mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen.“

Zeugen und insbesondere weitere Fahrgäste des Linienbusses X80, die Hinweise geben können oder Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben, werden gebeten, sich bei dem Hinweistelefon der Polizei Hamburg unter 040/428 65 67 89 oder einer Polizeidienststelle zu melden.