Hamburg. Hauptausschuss in Mitte setzt Thema auf die Tagesordnung. Warum es doch noch dauern könnte, bis Hamburg James Last würdigt.
Für alle Welt war er "Hansi", Deutschlands berühmtester Bandleader, Produzent, Komponist und Live-Performer: James Last, der 2015 im Alter von 86 Jahren nach einer Krebserkrankung in Florida starb, war zwar gebürtiger Bremer – aber er lebte in und liebte Hamburg. Von hier aus eroberte der als Hans Last geborene Bassist mit seinem "Happy Sound" die Welt. Die Tourneen des Orchesters führten rund um den Globus. In China wurde James Last wie ein Popstar gefeiert, in London waren seine annähernd 100 Konzerte in der Royal Albert Hall ausverkauft.
Und nun soll in Hamburg eine Straße oder ein Platz nach ihm benannt werden. Auf der Tagesordnung im Hauptausschuss des Bezirks Mitte am morgigen Dienstag steht unter der "Drucksache 22-1180 Benennung einer Verkehrsfläche nach James Last": Dem sogenannten Fachamt Management des öffentlichen Raumes liege ein Vorschlag der „James Last Freunde Fanclub Germany“ vor, einen Hamburger Ort nach der Musik-Legende zu benennen.
James Last: Was das Hamburger Staatsarchiv ermittelt
Beim Bezirksamt heißt es, das Staatsarchiv habe "ermittelt, dass James (Hans) Last am 17.04.1929 in Bremen geboren (wurde) und die längste Zeit seines Lebens in Hamburg verbracht hat". In den Hamburger Bezirken Nord und Wandsbek gebe es ähnliche Anfragen. Wandsbek habe sogar schon entschieden, einen Ort nach James Last zu benennen. Es gebe aber derzeit "keine freien und geeigneten Flächen".
Im Regionalausschuss Langenhorn-Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Alsterdorf-Groß Borstel in Nord – der Musiker wohnte unter anderem in Langenhorn – habe habe man sich gegen James Last entschieden.
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Hamburger Straßen umbenennen? 80 Vorschläge in Mitte
Doch ob es mit einer Straße, Schule oder einem Platz etwas wird, ist fraglich. Eine passende Fläche sei in Mitte nicht verfügbar, so die Bezirksversammlung. Aber man können James Lasts Namen in die Vorschlagsliste aufnehmen. Dort stehen bereits 80 Vorschläge. Auch beim Ende 2019 verstorbenen Jan Fedder gibt es zwar eine Absichtserklärung, aber noch keinen Vollzug.
Bei Helmut Schmidt war das etwas anders. Kurz nachdem der Hamburger Ehrenbürger starb, wurde der Flughafen nach ihm benannt. Dabei hieß bereits eine kleine Straße auf dem Airbus-Gelände auf Finkenwerder nach dem Altkanzler.