Hamburg . “Die Engel können sich auf einen solchen Kapellmeister freuen.“ Freunde und Prominente bei der Trauerfeier für James Last.
Für wenige Menschen in Deutschland passt dieser Begriff so wie für ihn: Musik-Legende. Das ist es, was James Last war, Hansi, wie ihn alle Welt nennen sollte. Der Bandleader, der in Bremen geboren wurde, lange in Hamburg und Florida lebte, hat Millionen Menschen begeistert mit seinem Happy Sound, der so locker daherkam, dass in China, in der Royal Albert Hall und praktisch überall auf der Welt die Fans seine Konzerte in Happenings verwandelten.
Rund einem Monat nach seinem Tod in Florida nahmen seine Familie, Freunde wie sein langjähriger Arzt und Manager Dr. Bodo Eckmann sowie Fans und Bürger an diesem Mittwoch Abschied von James Last. Unter den Trauergästen waren unter anderem der frühere TV-Moderator Alfred Biolek, Otto Waalkes und Olli Dittrich sowie der Erste Bürgermeister Hamburgs, Olaf Scholz (SPD). Scholz würdigte die Musik von James Last und seine Persönlichkeit, zitierte Alben-Titel und rief noch einmal die Doppeldeutigkeiten in Erinnerung, mit denen man in der englischen Sprache mit dem Namen Last spielte.
Dr. Eckmann, der "Hansi" bis zu dessen Tod begleitete, hielt seine Trauerrede auf Englisch, um auch die zahlreichen Bandmitglieder zu erreichen, die aus dem Ausland in den Michel gekommen waren. Eckmann rief viele Momente des gemeinsamen Tourlebens mit James Last noch einmal in Erinnerung. Der Bandleader wünschte sich für die Trauerfeier keine großen Blumen-Arrangements, sondern Spenden für die Deutsche Knochenmarkspendedatei.
Otto Waalkes sagte nach der Trauerfeier, wenn er nicht Solist geworden wäre, hätte er gerne in der Last-Band gespielt. Waalkes war über Jahrzehnte ein enger Freund des Bandleaders.
Michel-Pastor Alexander Röder begrüßte die Trauernden. Nach der Lesung sprach Röder über Last und dessen Verdienste. Der Michael-Pastor sagte, er habe im Internet in einem Kommentar gelesen, dass die Engel im Himmel sich freuen könnten, "einen solchen Kapellmeister zu bekommen".
James Last – Eine Musiker-Legende
Neben einigen Stücken von Johann Sebastian Bach wurde eine Streicher-Version des Beatles-Hits "Yesterday" gespielt. Joe Dorff interpretierte auf dem Flügel "I believe I can fly" von R. Kelly und sang herzergreifend dazu. Den Abschluss der Trauerfeier bildete eine gefühlvolle Version von "Amazing Grace" der Sängerin Ingrid Arthur.
Frank Briegmann, der Präsident von Universal Music, sagte: "Wir verabschieden uns vom größten Bandleader aller Zeiten." James Last war am 9. Juni im Alter von 86 Jahren in den USA gestorben. Er wurde am 25. Juni auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt. (HA)