Hamburg. Nach massiver Kritik kamen viel mehr Menschen zur Jahreshauptversammlung als erwartet. Ein Mitglied wählte den Notruf.
Die Jahreshauptversammlung des Hamburger Tierschutzvereins (HVT) ist am Sonnabend ausgeartet. Gegen 14.30 Uhr standen sogar Polizei und Feuerwehr vor dem Eingang des Tierheims an der Süderstraße und unterbrachen die Veranstaltung.
Ein Mitglied hatte zuvor die Einsatzkräfte alarmiert, da deutlich mehr Personen anwesend waren als in den vorgesehenen Raum passten. Nach Angaben des polizeilichen Lagedienstes waren 250 bis 300 Menschen vor Ort – der Raum ist aber nur für 80 Menschen ausgelegt. Dadurch wurden die Fluchtwege versperrt. Der Verein hat daraufhin beschlossen, die Veranstaltung ins Freie zu verlegen – aufgrund der warmen Temperaturen zum Glück kein Problem.
Massive Kritik seit Monaten
Das große Interesse ist offenbar in der massiven Kritik begründet, die der HTV seit einiger Zeit erfährt. Während die Behörden wegen zahlreicher angeblicher Verstöße gegen Vorschriften und Gesetze ermitteln, klagt der Betriebsrat über „Ausbeutung, Bedrohung und Mobbing“. Derweil beteuern Mitglieder, die erste Vorsitzende habe alle Macht an sich gerissen und walte in „Gutsherrenmanier.“ Der Vorstand des Hamburger Tierschutzvereins hat inzwischen Fehler eingeräumt, aber betont, dass diese "unabsichtlich geschehen“ seien.