Hamburg. Deutlich gestiegene Zahl von Alkohol-Sündern, die Jugendlichen Hochprozentiges verkaufen. Passanten kritisieren Kontrolleure.
Die Regeln sind ganz klar: Wer noch nicht volljährig ist, darf keinen hochprozentigen Alkohol trinken – und natürlich darf ihm auch keiner verkauft werden. Um herauszufinden, wie genau es die Verkäufer an den Glühweinständen auf den Hamburger Weihnachtsmärkten mit dem Verbot nehmen, hat das Bezirksamt Mitte auch in diesem Jahr wieder so genannte Testkäufer losgeschickt.
Am Donnerstag versuchten die beiden Minderjährigen auf vier Weihnachtsmärkten im Innenstadtbereich Glühwein "mit Schuss" zu kaufen. Hätten sie die Ergebnisse ihrer Testkäufe getrunken, ein veritabler Vollrausch wäre die Folge gewesen: Gegen fünf der 16 überprüften Stände wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.
Am Jungfernstieg wäre den Jugendlichen zwei Mal hochprozentiger Alkohol ausgeschenkt worden, am Gänsemarkt, auf dem Rathausmarkt und an der St. Petri Kirche waren die Testkäufer jeweils einmal erfolgreich – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als insgesamt nur zwei Alkohol-Sünder erwischt wurden.
Falko Drossmann: "Das geht gar nicht"
Bezirksamtsleiter Falko Drossmann ist nicht nur erschreckt über die deutlich gestiegene Anzahl der Fälle, in denen Jugendlichen Glühwein "mit Schuss" verkauft wurde: "Mich erschüttert die Reaktion vieler Passanten. Unsere Mitarbeiter sind zum Teil sehr scharf angegangen worden." So hätten Umstehende den Kontrolleuren nicht nur vorgeworfen, sie würden die Verkäufer dazu "verleiten", Minderjährigen Alkohol auszuschenken. In mehreren Fällen sei den Beamten auch gesagt worden, sie sollten "sich nicht so anstellen".
Drossmann macht ganz klar, was er von diesem Verhalten hält: "Das geht gar nicht." Die Kontrollen dienten der Einhaltung der gesetzlichen Regeln des Jugendschutzes. Und es werden nicht die letzten gewesen sein: Der SPD-Politiker sagte, dass das Bezirksamt Mitte weitere Kontrollen durchführen werde.