Hamburg. Die Scheibe des Hubsteigers wurden in der Nacht zu Sonnabend mit Steinen zerstört. Es ist bereits der zweite Angriff.
Erneut haben Unbekannte in der Nacht zu Sonnabend versucht, das umstrittene Kunstprojekt mit einer vergoldeten Hausfassade auf der Veddel zu stoppen. Wie die Polizei mitteilte, wurde die Windschutzscheibe eines Hubsteigers, mit dessen Hilfe der Künstler Boran Burchhardt das Gold anbringt, mit Steinen eingeschlagen. Nähere Erkenntnisse zu der Tat gibt es bislang nicht.
Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatten unbekannte Täter mehrere Farbbeutel auf das Mehrfamilienhaus an der Veddeler Brückenstraße geworfen. Mit Entsetzen reagierte Klaus Lübke (SPD), Vize-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Mitte, auf den Vorfall: „Das ist ein feiger Anschlage, denn jetzt wurden auch die Bewohner in Mitleidenschaft gezogen. Es ist legitim, dass über den Sinn oder Unsinn dieses Projekts diskutiert wird. Aber bitte mit Worten und nicht so.“
Heftige Kontroversen im Vorfeld
Seit Tagen drücken Mieter ihren stillen und friedlichen Protest gegen das Vorhaben mit einem Plakat an der Fassade aus, auf dem „Schmier Dein Gold woanders hin“ zu lesen ist (wir berichteten). Seit Dienstag vergoldet Burchhardt eine rund 300 Quadratmeter große Fassade des Gebäudes. Dabei trägt er hauchdünnes Blattgold mit einem Spezialkleber auf.
Das Projekt soll je nach Wetterlage in ein bis zwei Monaten beendet sein. Die Kunstaktion hatte bereits im Vorfeld für heftige Kontroversen gesorgt. Denn die Kunstkommission der Kulturbehörde fördert die Vergoldung der Veddel mit mehr als 85.500 Euro. Der Künstler selber ist Mitglied dieser Kommission, hatte aber nicht mit abgestimmt.