Hamburg. Das Wetter in Hamburg zeigte sich milder. Proteste an Marine-Schiff. Sogar ein Senator twitterte ein Feuerwerk-Video.

Mit einem gigantischen Feuerwerk und einer Lasershow über dem Kreuzfahrtschiff "AidaPrima" ist der zweite Tag des Hamburger Hafengeburtstages zu Ende gegangen. Bei milderen Temperaturen flanierten auch am späten Abend noch Hunderttausende am Hafenrand von den St. Pauli Landungsbrücken bis zur Elbphilharmonie und in die Hafencity.

Aber nein: Ein neuer Zuschauerrekord wird beim Hafengeburtstag 2017 in Hamburg wohl nicht fallen. Dafür war das Wetter am ersten Tag zu abschreckend für die Touristen und Einheimischen, die sich auf die größte Hafenparty der Welt eingelassen hatten. Doch mit dem Sonnabend kam auch ein Hauch von Frühling. Das Wetter in Hamburg drehte sich, die Temperaturen stiegen, und die Sonne schien auf die Elbphilharmonie, während Kreuzfahrtschiffe, Traditionssegler, Marine-Boote und Yachten die Elbe zierten.

Twitter-Video von Finanzsenator Peter Tschentscher

Beethoven und Udo Lindenberg zum Schlepper-Ballett

Beim Schlepperballett zu Musik von Beethoven, aber auch Udo Lindenberg war wieder Präzision gefragt. Die Schlepper und ihre Kapitäne brachten ihre Schiffe auch im Dreivierteltakt an die technische Belastungsgrenze. Tröstlich: Zur traditionellen Auslaufparade am Sonntag (ab 17.30 Uhr) könnten es bis zu 16 Grad werden.

Zu einem Zwischenfall kam es am Nachmittag, als Friedensaktivisten vor einem Schiff der Bundesmarine ein Transparent entrollten ("Wir wollen eure Kriege nicht"). Soldaten führten sie ab. Auch G20-Gegner hatten Proteste zum Hafengeburtstag angekündigt.

Twitter-Video: Das Schlepperballett

Das Partnerland des Hafengeburtstages ist in diesem Jahr Frankreich, das mit seiner Hafenstadt Nantes vertreten ist. Die junge Französin Julie, die an einem der französischen Stände am Kehrwieder nahe der Elbphilharmonie arbeitet, genießt auch den Trubel. Doch sie macht sich auch Sorgen über den Ausgang der Wahlen am Sonntag. Sie ist mit einem Marokkaner liiert, fürchtet einen Rechtsruck und eine Abschottung ihres Heimatlandes. „Es ist schon schade, dass das Hafenfest am Wahlwochenende stattfindet. Ich wäre jetzt gerne zu Hause“, sagt sie.

Große Polizeipräsenz am Hafen

Besonders auffällig ist die hohe Polizeipräsenz an diesem Wochenende. Und wer Schiffe besichtigen will, darf keine Taschen oder Rücksäcke mit an Bord nehmen. Auch Drohnen über dem Veranstaltungsgelände sind verboten. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) hatte jedoch vorab betont, dass der Hafengeburtstag „in keiner Form anschlaggefährdet“ sei.

Beruhigt können auch Eltern in dem Trubel sein. Dieses Jahr werden wieder besondere Armbänder, die „Kinderfinder“, verteilt, auf denen sie ihre Telefonnummer und den Namen ihres Kindes schreiben können.

Im Video: Die Einlaufparade