Hamburg. Jetzt hat der Hamburger Stadtteil seine ganz eigene Antwort auf Trumps “America first“ gefunden. Das Video verbreitet sich rasant.

Die Niederlande machten den Anfang, kurz danach zogen viele andere Nationen nach: Jetzt hat auch das berühmte Vergnügungsviertel St. Pauli seine ganz eigene Antwort auf Donald Trumps "America first" gefunden – und zudem eine extrem ironische. Das Satire-Video verbreitet sich seit Dienstag rasant in den sozialen Netzwerken und wird dort fleißig geteilt und kommentiert.

Die Idee zu dem Video stammt von Julia Staron, BID-Quartiersmanagerin auf St. Pauli. „Nachdem ich zuletzt das Video von Ostfriesland gesehen hatte, dachte ich: Das kann doch nicht sein, dass St. Pauli nirgends auftaucht“, so Staron. Gemeinsam mit Sönke Tongers (Text) und Viktor Hacker (Sprecher) habe man daher kurzfristig innerhalb weniger Stunden unendlich viele Ideen zusammengetragen. „Das war ein riesiger Spaß.“

St. Pauli nimmt dankbar den letzten Platz

Herausgekommen ist nun ein zweieinhalbminütiges Einführungsvideo über St. Pauli, das vor allem auf die Vorzüge der Vergnügungsmeile rund um die Reeperbahn verweist: „Sie, Herr Präsident, haben einen roten Knopf, aber wir haben das Rotlichtmilieu.“ Doch natürlich lässt man auch die Kehrseiten des Massentourismus nicht unkommentiert. Als äußerst abschreckendes Beispiel wird so der Schlagermove als „schlimmste Bewegung der Welt“ aufgeführt. „Aber wir lassen diese Touristen dafür bezahlen“, heißt es in dem englischen Off-Kommentar, der mit einem Foto eines Stripclubs unterlegt ist. Auch was den Umgang mit Mexikanern angeht, präsentiert St. Pauli dem US-Präsidenten seine eigene Idee: Statt eine Mauer zu bauen, „lassen wir sie rein und schlucken sie. Jeden einzelnen“, heißt es mit Verweis auf den beliebten Tomatenschnaps, der in fast jeder Kneipe auf dem Kiez serviert wird.

Statt sich jedoch in die Reihe derer einzureihen, die hinter den USA den zweiten Platz in der Wahrnehmung von Donald Trump einnehmen wollen, nimmt St. Pauli dankbar den letzten – ähnlich wie im Fußball, wo der FC St. Pauli in dieser Saison zeitweise auf dem letzten Tabellenplatz ausharrte. Es geht schließlich nicht immer darum, erster zu sein, so die Botschaft des Videos. „Denn die Revolution kommt immer von ganz unten.“