Leer. Nach dem YouTube-Hit aus den Niederlanden werben nun auch die Ostfriesen um die Gunst des neuen US-Präsidenten.
Satiriker in den Niederlanden, Portugal, Dänemark, Schweiz, Belgien und in Deutschland haben es vorgemacht: Weil US-Präsident Donald Trump seit Wochen "Amerika first" gebetsmühlenartig in seinen Reden, in Interviews und in Twitter-Meldungen wiederholt, bewarben sie sich mit kleinen Filmen beim "Potus" ("President of the United States") um Platz 2.
Kurze abgehackte Wenig-Wort-Sätze
Inzwischen hat sich längst ein nicht ganz ernst gemeinter Wettbewerb um die Trump-Gunst entwickelt. Jetzt bewirbt sich mit Ostfriesland erstmals eine deutsche Region mit einem eigenen Werbespot bei Trump. Urheber ist die Ostfriesland Tourismus GmbH. Erstellt wurde es dort von Oliver Knagge, zuständig für den Bereich Online-Marketing.
Die Idee zur "Ostfriesen-Bewerbung" stammt von Knagge. "Wir haben sie dann im Team besprochen und beschlossen, sie schnell umzusetzen", sagt Knagge. Die Ostfriesen sind bekannt dafür, dass sie nicht viel reden. Das Fünf-Minuten-Video wurde nicht vertont, sondern mit Untertiteln unterlegt. "Auf die Schnelle haben wir niemanden gefunden, der professionell Trumps Stimme hätte imitieren können", so Knagge weiter. "Und das Video sollte ja schon eine gute Qualität aufweisen". Der Clip bedient sich in Schriftform dennoch den von Trump bevorzugten abgehackten Wenig-Wort-Sätzen ("All other countries: total desaster", "Our culture is great, too") und Phrasen wie "It's true", "It's fake".
Auch Ostfriesen können Mauern bauen
"Ostfriesland Second" orientiert sich an dem niederländischen Ur-Clip, mit dem sich die holländische TV-Show "Zondag met Lubach" im Namen der Niederlande nicht ganz ernst gemeint bei Trump anbiederte. Jan Böhmermann hat den Ball in seinem "Neo Magazin Royal" aufgefangen und ein satirisches Bewerbungs-Video für Deutschland abgeliefert.
Ein Thema darf in der Ostfriesen-Bewerbung natürlich nicht fehlen: „We are very good at building walls“ heißt es in dem Video, wir können sehr gut Mauern bauen – eine Anspielung auf die Mauer, die Donald Trump zu Mexiko errichten will. Gezeigt werden daraufhin Deiche. "They are huge", heißt es weiter. Sie sind riesig. "And we made the EU pay for it": Europa hat sie bezahlt.
Und zum Ende bitten die ostfriesischen Marketing-Strategen natürlich darum, nach Amerika Platz zwei in der Welt besetzen zu dürfen. Hochgeladen wurde das Video am Montagnachmittag. Bis Dienstagmittag hatte es auf YouTube schon 11.500 Zugriffe. Auf Facebook wurde es rund 715.000 Mal geklickt.