Hamburg. Beim Elbfest ist Mitte September die größte europäische Parade historischer Schiffe geplant. Geld kommt von der Wirtschaftsbehörde.

Neben dem Hafengeburtstag und den Kreuzfahrt-Tagen Cruise-Days soll es künftig in Hamburg ein weiteres regelmäßiges und großes maritimes Volksfest geben - einen zweiten Hafengeburtstag, wenn man so will. Erster Termin ist bereits in zwei Wochen: am 17. und 18. September.

Beim Elbfest Hamburg wird der Schwerpunkt auf der traditionellen Schifffahrt liegen, heißt es bei der Stiftung Hamburg Maritim, die das Fest ausrichtet. Geplant sei unter anderem die bisher größte europäische Parade historischer Schiffe auf der Elbe. Finanziell unterstützt wird das Elbfest von der Wirtschaftsbehörde.

Ein Fest für die Hamburger

Es soll sich aber weniger an Touristen richten als etwa Hafengeburtstag und „Cruise Days“. „Es wird eher ein Fest für die Hamburger, familiärer auch mit vielen kulturellen Veranstaltungen“, sagt Michael Müller, der bei der Stiftung für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

Lesungen, Theater, Musik und Installationen, aber auch geführte Touren würden beispielsweise geboten und etliche Mitmachaktionen für Kinder und Familien auf den Schiffen selbst. Die Besucher sollen an Bord der historischen Schiffe kommen können, mit den Besatzungen reden, sich die alten Techniken der Seemannschaft erklären lassen und so möglichst ebenfalls von der „Faszination Schiff“ erfasst werden, wie es bei der Stiftung heißt, unter deren Dach rund 1200 Ehrenamtliche in verschiedenen Betreibervereinen vom Dampfschiff bis zum eleganten Segler aus der Kaiserzeit etliche historische Schiffe warten und natürlich auch fahren.

Die Hoffnung der Veranstalter: Aus manchen Besuchern werden irgendwann selbst ehrenamtliche Crewmitglieder auf den Museumsschiffen. „Wir sehen das schon als Nachwuchsförderung“, sagt Stiftungs-Geschäftsführer Markus Söhl. Die Flotte der Stiftung sowie die Kutter und Dampfschiffe des Museumshafens Neumühlen werden dann auch die Basis dieses neuen maritimen Fests bilden.

Parade soll an Eröffnung des alten Sandtorhafens erinnern

Hinzu kommen Gastschiffe aus Holland und Dänemark. Der bisherige Plan sieht vor, dass etwa 40 Schiffe während des Fest-Wochenendes im Traditionsschiffhafen in der HafenCity liegen werden, weitere etwa 50 historische Fahrzeuge werden dann permanent auf der Elbe unterwegs sein.

Eine solche Traditionsschiffparade vor der Kulisse des Hafens gab es auch schon in den Vorjahren, nur etwas kleiner. In diesem Jahr will man aber zusätzlich an die Eröffnung des alten Sandtorhafens vor 150 Jahren erinnern. Dieser Teil des früheren Hafens gilt als die Keimzelle des modernen, es war das erste künstliche Hafenbecken – erstmals konnten von 1866 an dort Schiffe direkt am Kai beladen und die Fracht gelöscht werden. Zuvor machten die Windjammer jener Tage an Dalben mitten im Strom fest, und die Ladungen mussten umständlich mit Schuten zwischen Land und Schiff transportiert werden.

Heute ist der Sandtorhafen Teil der HafenCity und eben das Hafenbecken für große Traditionsschiffe. Und so entstand die Idee, aus diesem „kleinen Hafengeburtstag“ und der Parade ein eigenständiges Event zu schaffen, sagt Stiftungs-Geschäftsführer Söhl.

Künftig soll sich das „Elbfest“ abwechseln mit den „Cruise Days“, die bisher alle zwei Jahre stattfinden. Also kommen in einem Jahr die Kreuzfahrt-, im darauf folgenden die historischen Schiffe. Das Programm des Elbfests soll sich dabei auf drei Orte verteilen: eben auf den Traditionsschiffhafen im Sandtorhafen, auf das Hafenmuseum in den 50er-Schuppen auf dem Kleinen Grasbrook und auf die Elbe.

Freie Plätze auf Traditionsseglern bei Schiffsparade

Am Hafenmuseum wird beispielsweise eine große Bühne stehen, wo Songwriter, Jazzmusiker und Schauspieler auftreten werden. Unter anderem wird dort das „Improvisationstheater Hidden Shakespeare“ zu sehen sein. Zwischen Sandtorhafen und Hafenmuseum wird während des Wochenendes ein Barkassen-Shuttle verkehren.

Für die vermutlich größte Traditionsschiffparade Europas am 17. September bietet das Charterbüro der Stiftung Hamburg Maritim noch freie Plätze auf verschiedenen Schiffen an. An Bord geht es gegen 13.30 Uhr, zurück etwa um 18 Uhr. Tickets für Erwachsene kosten 35 Euro, für Kinder bis 14 Jahre 17,50 Euro. Telefon: montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr: 040-78081705.