Flensburg/Kiel. Das 108 Jahre Schiff ist inoffizielles Wahrzeichen Flensburgs und wird in Kiel repariert. Die Reparaturen kosten fast 700.000 Euro.

Eine 108 Jahre alte Dame schüttelt ihren Rost ab: Der historische Salondampfer „Alexandra“ aus Flensburg soll bis Ende Mai repariert sein. „Zuerst sah die Wandstärke noch gut aus, doch wir müssen mehr Spanten und Platten im Vorschiff austauschen als gedacht“, sagte Frank Petry zur Instandsetzung des Rumpfes. Nun rechnet der zweite Vorsitzende im Förderverein des Schiffs im historischen Hafen fest damit, am 24. Mai von der Kieler Werft aus wieder zurück in die Flensburger Förde übersetzen zu können.

Seit sechs Wochen schon müssen die Flensburger bereits auf ihr inoffizielles Wahrzeichen verzichten. Auch bei der traditionellen Rum-Regatta an Himmelfahrt konnte das Dampfschiff aus dem Jahr 1908 nicht teilnehmen. „Echt blöde, aber bei so einem alten Schiff kann man das nicht planen“, sagte Petry. Zu allem Überfluss musste die „Alex“ in Kiel vergangene Woche auch noch die Werft wechseln. Dass die Reparatur größer ausfiel, habe die Vereinskasse zusätzlich mit 75.000 Euro belastet, sagte er.

Zwei- bis dreimal pro Woche fährt Petry, im Hauptberuf Hafenkapitän, derzeit zur Lindenau-Werft, um auf Deutschlands letztem seegehenden Passagierdampfschiff zu helfen. Vom Verein ist täglich jemand an Bord. Und bereits im Herbst kommt die nächste Herausforderung: Dann erhält das 420 PS starke Schiff einen neuen Kessel. Insgesamt kosten die Reparaturen 2016 mindestens 680.000 Euro.