Hamburg. Die Abgeordneten in der Bezirksversammlung machen den Weg für den geplanten Dachaufbau frei - unter harten Auflagen.

Die geplanten Aufbauten inklusive begrüntem Dach auf Hamburgs weithin sichtbaren Hochbunker am Heiligengeistfeld haben weitere Hürden genommen. Wie berichtet haben SPD und Grüne im Bezirk Mitte den Plänen - allerdings unter neuen Auflagen - mit knapper Mehrheit zugestimmt, wie die Fraktionschefs der beiden Parteien bestätigten.

Am Dienstagabend hieß dann die Bezirksversammlung, in der Rot-Grün über eine Mehrheit verfügt, die Pläne gut. Nach Angaben des Grünen-Fraktionschefs Mitte, Michael Osterburg, wurde ein entsprechender Antrag mit 31 zu 14 Stimmen angenommen.

Osterburg: „Das sind harte Auflagen“

Nach den bisherigen Planungen soll neben dem öffentlich zugänglichen Dachgarten auch eine Rampe hinauf mit immergrünen Pflanzen verschönt werden. Der Privatinvestor Thomas Matzen soll nach den neuen Forderungen die Aufstockung des 40 Meter hohen Bunkers um 20 Meter nun um zwei Stockwerke reduzieren. SPD-Fraktionschef Arik Willner begründete dies damit, dass sich das höhere Bauwerk in seiner Massivität nicht in das städtische Gesamtbild einfügen und in der Bevölkerung kaum akzeptiert werden würde. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen in Hamburg Mitte, Michael Osterburg, resümierte: „Das sind harte Auflagen.“ Darüber müsse nun mit dem Geldgeber gesprochen werden. Der Abschluss des Baugenehmigungsverfahrens werde sich ohnehin noch hinziehen, berichtete ein Sprecher des Bezirksamtes Mitte.

Die Projekt-Planer zeigten sich am Dienstag erfreut über die Zustimmung der beiden Fraktionen. Zu den Einzelheiten der Nachforderungen wollten sie noch keine Stellung nehmen. Die konkrete Ausformulierung des Beschlusses liege noch nicht vor, teilte eine Sprecherin von „St. Pauli Stadtgarten auf dem Bunker“ mit.

Zahl der Veranstaltungen soll begrenzt werden

Der Investor, der den Bunker seit 1993 mit einem Erbbaurechtsvertrag gepachtet hat, will rund 25 bis 30 Millionen Euro in die pyramidenförmigen Aufbauten investieren. Sie sehen unter anderem Musiksäle, ein kleines Theater, ein Hotel mit mehr als 150 Zimmern sowie eine Sport- und Freizeithalle vor. Derzeit sind in dem grauen Koloss vor allem Mediendienstleister ansässig. Zur Erinnerung an die Entstehung des Flakbunkers, der unter den Nationalsozialisten 1942 von Zwangsarbeitern erbaut wurde, soll es eine Gedenkstätte geben.

Neben der Höhenreduzierung verlangen die Parteien unter anderem, dass der bis 2053 bestehende Erbbaurechtsvertrag nicht verlängert und ein Parkraumkonzept für rund 270 Parkplätze vorgelegt wird. Auch die Zahl der Veranstaltungen im Bunker soll wegen des ohnehin schon von Dom-Besuchern stark frequentierten Stadtviertels von 52 auf 38 reduziert werden. Die Linke-Fraktion in Mitte nennt die Begrünung einen „Werbegag“: „Eine Grünanlage in dieser Höhe (58 Meter) ist so winzig, dass von einem Park keine Rede sein kann.“