Hamburg . Tierschützer reagieren mit Demo auf Vorfall auf dem Hamburger Dom. Männer hatten die Ponys wild gemacht, zwei Mädchen wurden verletzt.
Nachdem vier Männer am Freitagabend das Ponykarussell auf dem Hamburger Dom gestürmt hatten und zwei Mädchen verletzt worden waren, treffen sich am Sonntagnachmittag Tierschützer unter dem Motto „Keine Ponys auf dem Hamburger Dom“ zu einer Demonstration. Die Protest-Aktion an der Glacischaussee hat offenbar eine Tierrechts-Initiative angemeldet.
Ob hinter der Attacke auf das Ponykarusell auch Tierschützer stecken, ist noch unklar. Aber die Attraktion für Kinder auf dem Hamburger Dom steht nun im Fokus der Polizei. "Unsere Dom-Streife wird nun verstärkt ein Auge auf das Fahrgeschäft haben", sagte Polizeisprecherin Tanja von der Ahé dem Abendblatt.
Ein Mädchen musste ins Krankenhaus
Zum Hintergrund: Am Freitagabend stürmten plötzlich vier Männer mit rot-weißem Plastik-Flatterband auf die kleinen Pferde zu. Die Tiere, auf denen die Kinder saßen, gingen durch und konnten von den Pferdeführern nicht mehr gehalten werden. Die kleinen Reiter kippten aus den Sätteln und hingen zum Teil kopfüber in den Steigbügeln.
„Zwei Mädchen sind bei dem Vorfall verletzt worden“, sagte ein Polizeisprecher. Glücklicherweise haben die sechs und zehn Jahre alten Kinder nur leichte Verletzungen erlitten. Nach Angaben der Polizei wurde ein Mädchen vor Ort behandelt, das andere im Krankenhaus. Das Kind habe die Klinik nach der Behandlung jedoch sofort wieder verlassen können. "Beide erlitten Schürfwunden und Prellungen", sagte Polizeisprecherin Tanja von der Ahé.
Ein Polizist außer Dienst hielt den Täter fest
Drei der Täter konnten von der Polizei bisher nicht gefasst werden. Wo sie sich aufhalten, ist unbekannt. Einer der Männer wurde am Freitagabend nach der Ponykarussell-Attacke von einem Passanten festgehalten, bis die Beamten eintrafen. Nach Informationen des Abendblatts handelt es sich bei dem Passanten um einen Polizisten, der privat den Dom besuchte. Der 21 Jahre alte Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen, erkennungsdienstlich behandelt und anschließend entlassen.
Das Kindervergnügen, bei dem die Ponys stundenlang im Kreis laufen müssen, gibt Tierschützern immer wieder Anlass zur Kritik. Auch die Linke und Grünen hatten im Vorfeld des Doms gegen das Ponykarussell protestiert – jedoch ohne Erfolg, da alle Tierschutzauflagen eingehalten werden.
Der aktuelle Stand der Ermittlungen: abendblatt.de