Neustadt. Die Situation sei laut Hauptpastor Alexander Röder dauerhaft nicht tragbar. Eine Chance auf Asyl haben die Roma so gut wie nicht.
Die rund 40 Roma, die sich seit Donnerstag im Michel aufhalten, werden dort „bis auf Weiteres“ bleiben können. „Für uns ist das keine Besetzung“, sagt Hauptpastor Alexander Röder. Tagsüber könnten sich die Menschen zu den normalen Öffnungszeiten in der Kirche aufhalten. „Sie sind hier wie jeder andere willkommen“, so der Hauptpastor. Die Nacht dürfen die Frauen, Kinder und Männer im Gemeindehaus verbringen. Röder: „Wir bieten ihnen die Möglichkeit, dort zu schlafen und zu duschen.“ Insgesamt sei die Situation nicht dauerhaft tragbar. „Beide Seiten sind überfordert“, so Röder.
Roma-Flüchtlinge besetzen Michel
Die Roma, bei ihnen handelt es sich um Christen und Muslime, werden nach eigenen Angaben in ihrer Heimat verfolgt und fordern ein Bleiberecht. Beim Sonntagsgottesdienst in der Hauptkirche bekam der Sprecher der Roma drei Minuten Rederecht. Er durfte von angeblichen Verbrechen gegen die Volksgruppe auf dem Balkan berichten. „Ihre Angst ist echt“, glaubt der Hauptpastor. „Wir appellieren an die Behörden, die Politiker und die Gesellschaft insgesamt, den Männern, Frauen und den vielen Kindern hier zu helfen“, mahnt der Landesbischof Landesbischof Gerhard Ulrich.
Eine Chance auf Asyl haben die Roma so gut wie nicht. Am Montag soll ein Gespräch zwischen Pröpstin Ulrike Murmann klären, wie es weitergehen kann. Ursprünglich sollten die Roma nur bis Sonntag bleiben. Der Roma-Sprecher rechnet damit, noch tagelang dort auszuharren.