Neustadt. Die Situation sei laut Hauptpastor Alexander Röder dauerhaft nicht tragbar. Eine Chance auf Asyl haben die Roma so gut wie nicht.

Die rund 40 Roma, die sich seit Donnerstag im Michel aufhalten, werden dort „bis auf Weiteres“ bleiben können. „Für uns ist das keine Besetzung“, sagt Hauptpastor Alexander Röder. Tagsüber könnten sich die Menschen zu den normalen Öffnungszeiten in der Kirche aufhalten. „Sie sind hier wie jeder andere willkommen“, so der Hauptpastor. Die Nacht dürfen die Frauen, Kinder und Männer im Gemeindehaus verbringen. Röder: „Wir bieten ihnen die Möglichkeit, dort zu schlafen und zu duschen.“ Insgesamt sei die Situation nicht dauerhaft tragbar. „Beide Seiten sind überfordert“, so Röder.

Roma-Flüchtlinge besetzen Michel

Roma-Familien in einer Kapelle der Hauptkirche St. Michaelis
Roma-Familien in einer Kapelle der Hauptkirche St. Michaelis © dpa | Markus Scholz
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird
Die Roma-Familien wollen bleiben, bis ihnen der Aufenthalt in Hamburg zugesichert wird © dpa | Markus Scholz
Roma posieren vor der Hauptkirche St. Michaelis
Roma posieren vor der Hauptkirche St. Michaelis © dpa | Markus Scholz
Unter den Flüchtlingen waren auch einige Kinder
Unter den Flüchtlingen waren auch einige Kinder © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Am Donnerstagnachmittag besetzten rund 50 Roma-Flüchtlinge den Michel
Am Donnerstagnachmittag besetzten rund 50 Roma-Flüchtlinge den Michel © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Sie protestieren gegen ihre Abschiebung
Sie protestieren gegen ihre Abschiebung © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Die Ausreise ist offenbar in der kommenden Woche geplant
Die Ausreise ist offenbar in der kommenden Woche geplant © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Die Gespräche zwischen den Besetzern und Kirchen-Mitgliedern dauerten bis zum Abend an
Die Gespräche zwischen den Besetzern und Kirchen-Mitgliedern dauerten bis zum Abend an © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Die Polizei war vor Ort
Die Polizei war vor Ort © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Die Flüchtlinge brachten Gepäck mit
Die Flüchtlinge brachten Gepäck mit © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Rund 20 Unterstützer waren ebenfalls vor Ort
Rund 20 Unterstützer waren ebenfalls vor Ort © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Ein Abendessen wurde organisiert
Ein Abendessen wurde organisiert © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
Kinder essen im Michel
Kinder essen im Michel © HA | TVR-NewsNetwork e.K.
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Die Roma, bei ihnen handelt es sich um Christen und Muslime, werden nach eigenen Angaben in ihrer Heimat verfolgt und fordern ein Bleiberecht. Beim Sonntagsgottesdienst in der Hauptkirche bekam der Sprecher der Roma drei Minuten Rederecht. Er durfte von angeblichen Verbrechen gegen die Volksgruppe auf dem Balkan berichten. „Ihre Angst ist echt“, glaubt der Hauptpastor. „Wir appellieren an die Behörden, die Politiker und die Gesellschaft insgesamt, den Männern, Frauen und den vielen Kindern hier zu helfen“, mahnt der Landesbischof Landesbischof Gerhard Ulrich.

Eine Chance auf Asyl haben die Roma so gut wie nicht. Am Montag soll ein Gespräch zwischen Pröpstin Ulrike Murmann klären, wie es weitergehen kann. Ursprünglich sollten die Roma nur bis Sonntag bleiben. Der Roma-Sprecher rechnet damit, noch tagelang dort auszuharren.