Norderelbbrücke wird saniert. Autobahn 1 auch am nächsten Wochenende teilweise gesperrt. Schon im Herbst 2013 hatte die Brücke neue Widerlager erhalten. Seitdem gibt es Verkehrsbeschränkungen.

Hamburg. Bauarbeiten am Stahl der 51 Jahre alten Norderelbbrücke der A1 zwischen Wilhelmsburg und Moorfleet haben am Wochenende für Staus bis zu sechs Kilometer Länge gesorgt. Der Verkehr stockte in Richtung Süden von Billstedt an und in Richtung Norden von Meckelfeld an. Grund war die Einengung von drei auf eine Fahrspur pro Richtung auf der Brücke.

Zusätzlich zu den Stahlarbeiten an den Trägern unter der Fahrbahn wurden nördlich der 411 Meter langen Brücke auch Fahrbahnen neu asphaltiert, Schilderbrücken auf ihren Zustand geprüft und die Fahrbahnübergänge zwischen Brücke und Festland repariert.

Von Freitagabend bis Montagfrüh sollte im Dreischichtbetrieb durchgearbeitet werden. Damit ist aber erst die Hälfte der Arbeiten erledigt. Am kommenden Wochenende werden die Arbeiten wie gehabt fortgesetzt – inklusive Sperrung mit nur einer freien Fahrspur pro Richtung.

Der Hamburger Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) hatte die Arbeiten in Auftrag gegeben, weil vergangenes Jahr bei routinemäßigen Kontrollen erheblicher Verschleiß an Widerlagern und Stahlträgern festgestellt worden war. Bei den Arbeiten am vorigen Wochenende wurde der Zeitplan eingehalten.

Jürgen Nückel vom LSBG: sagt: „Das Bundesverkehrsministerium arbeitet derzeit an neuen Berechnungsmodellen für die Belastbarkeit von Brücken. Da könnte es auch für die Norderelbbrücke durchaus möglich sein, dass in Zukunft weitere Verstärkungen eingebaut werden müssen. Noch liegen dazu aber noch keinerlei Angaben vor.“

Schon im Herbst 2013 hatte die Brücke neue Widerlager erhalten. Seitdem gibt es Verkehrsbeschränkungen: Lkw dürfen die Brücke nur mit 60 km/h passieren und Pkw mit 80 statt 100 km/h. Jetzt geht es bei den Arbeiten darum, Risse im Stahl der Brückenträger zu schweißen und zusätzlich Stahlleisten zur Verstärkung anzubringen.

Ringo Bordien war einer der Elektroschweißer. Pro Schicht waren vier Mann acht Stunden lang im Einsatz. Gearbeitet wurde rund um die Uhr. Bordien sagt: „Es ist in Ordnung, dass der Verkehr auf der Brücke auf eine Fahrspur eingeengt worden ist. Sonst würde die Brücke insbesondere durch die schweren Lastwagen zu sehr in Schwingungen geraten und die Schweißarbeiten behindern.“ Die Qualität der Schweißarbeiten wird von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Nord (SLV) mit Sensoren und Aufzeichnungsgeräten überwacht. Die Untersuchungen dienen auch der Forschung und sollen künftig bei ähnlichen Stahlbauarbeiten berücksichtigt werden. Die Reparatur kostet insgesamt 700.000Euro. Die A1 bei Hamburg ist mit etwa 118.000 Fahrzeugen pro Tag, darunter 23 Prozent Lastwagen, eine der meistgenutzten Fernverkehrsstraßen in Europa.