Einrichtung bis Ende des Jahres – Staatsrat: Staus trotz guter Planung nicht zu vermeiden
Hamburg. Hamburgs Autofahrer müssen sich in den kommenden Monaten auf erhebliche Beeinträchtigungen im Straßenverkehr einstellen. Bis Ende dieses Jahres wird es zusätzlich zu den elf schon bestehenden 40 weitere, größere Baustellen geben, teilte die Wirtschaftsbehörde mit. Eine Entspannung der Situation in den kommenden Jahren sei nicht in Sicht.
„Das Sanierungsprogramm kommt ins Laufen“, begründete Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof am Mittwoch die große Zahl an Baustellen. „Wir haben mehr Geld und werden mehr Geld auf die Straße bringen.“ Dem Staatsrat zufolge gibt es durch Baumaßnahmen jährlich 20.000 Eingriffe ins Straßennetz. Rund 3000 Maßnahmen beträfen Hauptverkehrsstraßen.
In der City wird es beispielsweise Ende September an der Esplanade und an der Kreuzung St. Pauli-Landungsbrücken/Helgoländer Straße Baustellen geben. Mitte Oktober wird die Umgehung des Flughafens Fuhlsbüttel wegen Sanierungsarbeiten stadtauswärts gesperrt. Anfang November startet auf der Autobahn7 zwischen Heimfeld und Moorburg die Sanierung der Autobahnbrücke. Die Arbeiten dauern ein Jahr. Auf der Autobahn1 wird es bis Ende September wiederholt zwischen Südost und Moorfleet zu Behinderungen durch Bauarbeiten kommen.
Für die Sanierung und den Bau innerstädtischer Straßen und Brücken gibt Hamburg in diesem Jahr rund 66 Millionen Euro aus. Hinzu kommen 130 Millionen Euro des Bundes für die Autobahnen. Hamburg verfügt über ein rund 4000 Kilometer langes Straßennetz, das sich in 3450 Kilometer Bezirksstraßen, 550 Kilometer Hauptverkehrsstraßen und 80 Kilometer Autobahnen aufteilt. Hinzu kommen rund 1400 Straßen- und Fußgängerbrücken.
„In der jüngeren Vergangenheit ist in Hamburg und im Westen Deutschlands zu wenig in die Erhaltung unserer Straßen investiert worden“, sagte Rieckhof. Jetzt aber stelle der Bund den Ländern mehr Geld für Unterhalt von Straßen und Brücken zur Verfügung. An und für sich seien Reparaturen von Straßen eine gute Nachricht für die Bürger, sagte der Staatsrat. Er räumte aber ein, dass es trotz guter Planung zu erheblichen Belastungen kommen werde. „Keine noch so gute Koordinierung kann Baustellen wegzaubern.“ Er sei aber überzeugt, „dass wir die Situation der Baustellenkoordination im Griff haben und im Griff behalten werden.“
Nach Aussage von Christina Hesse, Leiterin der Baustellenkoordinierung, gibt es derzeit im Bereich von Hamburgs Hauptverkehrsstraßen elf Baustellen, die zu größeren Behinderungen führen. Im August und September werden je sechs weitere Baustellen eingerichtet, im Oktober vier und im November eine. Im August, September und Oktober werde es hamburgweit insgesamt 17 länger andauernde, größere Baustellen geben, geht aus den Behördenunterlagen hervor. Hinzu kommen im September und im Oktober jeweils acht Wochenendbaustellen, bei denen Straßen oftmals vollständig gesperrt werden. „Um den Verkehrsfluss nicht mehr als nötig zu belasten, versuchen wir viele Baustellen am Wochenende zu realisieren“, sagte Rieckhof. Auf Hamburgs Autobahnteilstücken werden bis Ende 2013 zwischen vier und sechs Baustellen gleichzeitig eingerichtet.