Die Abendblatt-Redakteurin moderiert an diesem Sonnabend vor 800 Gästen im Hotel Atlantic. Für ihre Schlagfertigkeit ist sie bekannt.

Hamburg. Veränderung – dieses Wort prägt derzeit wie kein anderes die Medienbranche. Und auch beim Hamburger Presseball, der an diesem Sonnabend im Hotel Atlantic 65. Jubiläum feiert, gibt es eine charmante Veränderung: Zum ersten Mal wird eine Zeitungsjournalistin durch die Ballnacht führen. Vanessa Seifert, stellvertretende Lokalchefin des Hamburger Abendblatts, folgt damit auf so bekannte Fernsehfrauen wie Judith Rakers, Susanne Stichler und Julia-Niharika Sen, die das traditionsreiche gesellschaftliche Ereignis jeweils drei Jahre in Folge moderiert haben.

„Es ist eine sehr große Ehre, dass ich auf so bekannte Moderatorinnen folgen darf. Ich freue mich sehr auf diese Premiere“, sagt die 33-Jährige.

Rund 800 Gäste werden im Kempinski Hotel Atlantic an der Alster von den Veranstaltern Karsten Lüchow, Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Hamburger Presse, und Jürgen Heuer, Vorsitzender der Landespressekonferenz, erwartet: Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sowie die Senatoren Jutta Blankau, Frank Horch, Ties Rabe, Detlef Scheele, Dorothee Stapelfeldt und Peter Tschentscher geben sich die Ehre. Ebenso stehen Gabi Bauer, Nikolaus Brender, Ian Karan, Alexander Otto und Spitzenköchin Cornelia Poletto auf der Gästeliste. Den Löwenanteil stellen aber naturgemäß die Hamburger Medien- und Verlagshäuser, so haben Gruner + Jahr, Axel Springer, Hamburg1, „Hamburger Morgenpost“ und der NDR einige der begehrten Tische gebucht.

Für Vanessa Seifert wird der Abend „auf jeden Fall aufregend“, dabei hat sie Erfahrung als Moderatorin: Seit mehr als zwei Jahren talkt die gebürtige Bonnerin sonntags in der „Hamburger Presserunde“ beim Sender Hamburg 1 mit Journalistenkollegen über Themen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Ihre Stärke, charmante Schlagfertigkeit gepaart mit rheinischem Humor, den viele Abendblatt-Leser an ihren Glossen schätzen, wird sie auch bei der großen Ballnacht der Medien ausspielen können, meinen die Kollegen.

Ein Höhepunkt des Abends ist die Verleihung des Erich-Klabunde-Preises des Deutschen Journalisten Verbandes (DJV) Hamburg. Die Auszeichnung wird zum zehnten Mal vergeben und geht bereits zum zweiten Mal an „Spiegel“-Redakteurin Barbara Hardinghaus, die auch einige Jahre beim Hamburger Abendblatt gearbeitet hat. Die Journalistin erhält den Preis für eine Reportage über fünf Senioren, die sich gegen das Altenheim und für eine Wohngemeinschaft entschieden haben. Die Laudatio wird Jörg Pilawa halten.

Was die festliche Robe betrifft, knüpft Vanessa Seifert an die Tradition ihrer Vorgängerin Julia-Niharika Sen an: Ebenso wie die „Hamburg Journal“-Moderatorin wird Vanessa Seifert von dem Eimsbütteler Designer-Duo „Hello“ eingekleidet. „Vanessa ist ein moderner Frauentyp. Entsprechend haben wir ihr ein frisches, junges Kleid aus Chiffon und Seide in der Farbe Erdbeersorbet entworfen“, sagt Susanne Gröhnke. Zusammen mit ihrer Partnerin Telsche Braren stattet sie unter anderen die Schauspielerinnen Marie Bäumer und Nina Petri, aber auch Hamburgs Justizsenatorin Jana Schiedek für Auftritte aus.

Im Sinne der regionalen Ausrichtung der Veranstaltung – zum Dinner gibt es Dithmarscher Perlhuhn, Oldesloer Rehrücken und Austern der Sorte „Sylter Royal“– kommt auch die Musik von Hamburger Künstlern. So gibt es zum Beispiel Jazz vom Trio Le Grand oder groovige Klänge von DJ Mats. Stargast des Abends ist Schauspieler und Musiker Uwe Ochsenknecht mit seiner Band. „Es muss ja nicht immer Robbie Williams sein“, scherzt der zuständige PR-Berater Ingo Thiel. Das dürfte Vanessa Seifert, die als Teenager großer Robbie-Williams-Fan war, wie sie mal in einer Abendblatt-Geschichte verraten hat, anders sehen. Tanzen wird sie aber auf jeden Fall. Nach getaner Arbeit.