Die Stadtteilinitiative Soulkitchen-Halle will den Abriss der Wilhelmsburger Halle verhindern. Mehr als 6100 Unterschriften werden übergeben.
Wilhelmsburg. Am heutigen Montag endet die Petition, mit der die Stadtteilinitiative Soulkitchen-Halle den Abriss der Wilhelmsburger Kultstätte verhindern will. Mehr als 6100 Unterschriften sind zusammengekommen. Die Initiative will die Liste samt der Kommentare jetzt dem Eingabenausschuss der Bürgerschaft übergeben.
Die Soulkitchen, berühmt geworden durch Fatih Akins gleichnamigen Film, ist mehr als 100 Jahre alt. Nachdem ein Gutachten der mit der Verwaltung betrauten städtischen Sprinkenhof AG die Baufälligkeit erwiesen hat, wurde die Halle im Juni geschlossen. Das Gebäude soll abgerissen werden, um Platz für ein Logistikunternehmen zu schaffen. Bis Ende August soll auch die alternative Veranstaltungsfläche neben der Halle geräumt werden, auf der in den vergangenen Wochen das Kulturprogramm abgehalten wurde.
„Es gibt Gespräche und erste Signale, dass sich etwas tut bezüglich der Räumungsfrist“, sagt Soulkitchen-Betreiber Mathias Lintl. Ein richtiger Erfolg sei das aber noch nicht, da es ja um mehr als die Räumung gehe. Mit der Petition fordern die Unterzeichner den Senat auf, die Abrisspläne für die Soulkitchen-Halle sofort zu stoppen.
Außerdem sollen Betreiber, Architekten und Gutachter das Gebäude betreten dürfen, um gesicherte Erkenntnisse über dessen Zustand zu bekommen.
Die Kulturschaffenden sollten noch bis zum Frühjahr 2014 Zeit bekommen, ein tragfähiges Nutzungs- und Umbaukonzept zu erstellen. „Dabei sollte im Sinne von ‚Upcycling‘ Wert darauf gelegt werden, dass Bauteile aus Abbruchgebäuden weiterverwendet werden“, sagt Lintl.
Die Erlaubnis, die Alternativfläche zu nutzen, solle bestehen bleiben, bis über die Zukunft der Halle entschieden ist. Am nächsten Wochenende wird dort wieder gefeiert: Freitagabend mit Bar-Musik, Sonnabend ist Disco.