Versicherungskonzern rechnete in den Jahren 2007 und 2011 Ausgaben über mehr als 1000 Euro in zwei Hamburger Erotikklubs ab.

Hamburg. Mitarbeiter der wegen Lustreisen in die Schlagzeilen geratenen Versicherungsgruppe Ergo haben sich auch auf der Hamburger Reeperbahn vergnügt. Wie die erst kürzlich veröffentlichte Liste über „Fehlverhalten und Auffälligkeiten” bei Reisen von Vertriebsmitarbeitern auf der Internetseite des Unternehmens detailliert beschreibt, haben insgesamt 26 Mitarbeiter im Jahr 2007 an einem Seminar im Erotikklub „Safari” teilgenommen. „Es wurden zwei Getränkerechnungen über insgesamt 1005,00 Euro bei der Dienststelle eingereicht und über den Ausbildungsfonds beglichen”, heißt es in der Stellungnahme von Ergo.

Doch das war nicht der einzige Besuch auf der Reeperbahn. 2010 rechneten vier Mitarbeiter die Eintrittskarten für den Stripteaseklub „Dollhouse“ über knapp 70 Euro ab.

Ergo-Chef Thorsten Oletzky hatte im Zuge der Offenlegung eingeräumt, dass das Unternehmen „den eigenen Ansprüchen an eine transparente Kommunikation” nicht immer gerecht geworden sei.

Auf der veröffentlichten Liste stehen weitere Fälle - etwa Taxi-Rechnungen nach einem Besuch einer Tabledance-Bar in Kitzbühel 2010 und 2011, Getränkeabrechnungen bei einem Stripteaseklubbesuch in New York in Höhe von rund 900 Euro, zehn Eintrittskarten für einen Stripteaseklub in Tallin 2010 für rund 100 Euro. Bei den meisten Vorfällen soll es sich um Reisen handeln, die von selbstständigen Vermittlern in Eigenregie organisiert worden seien. Mit der Liste will das Unternehmen Transparenz schaffen.