Auch die Deutsche Herold soll Mitarbeiter mit Lustreisen belohnt haben. Zurich-Gruppe, die den Versicherer übernommen hat, prüft Hinweise.
Bonn. Lustreisen für erfolgreiche Mitarbeit scheinen in der Versicherungsbranche keine Einzelfall zu sein: Nach Ergo geht auch die Zurich-Gruppe Hinweisen auf eine Sexparty von Versicherungsvertretern in der Karibik nach - allerdings soll es dabei um Vermittler des Deutschen Herolds gehen, der während der angebliche Sause vor 14 Jahren noch nicht zu dem Konzern gehörte.
Laut „Bild“-Zeitung (Montag) sind die 30 erfolgreichsten Vertreter eines eigenständigen Dienstleisters, der für den Deutschen Herold Versicherungen verkaufte, 1998 in ein Sex-Hotel nach Jamaika gereist. Die Zeitung berief sich am Montag auf mehrere Teilnehmer der „Belohnungsreise“, die pikante Details der Geschehnisse schilderten.
Ein Sprecher der Zurich-Gruppe Deutschland erklärte, man nehme die Informationen der „Bild“-Zeitung sehr ernst und arbeite mit Nachdruck daran, den Sachverhalt lückenlos aufzuklären. „Dies benötigt Zeit, da das Ereignis bereits 14 Jahre zurückliegt.“
Der eigenständige Dienstleister habe zum Zeitpunkt der Incentive-Reise nach Jamaika 1998 nicht mit Zurich in Verbindung gestanden. Ein solches Verhalten, wie es im Zeitungsbericht geschildert wurde, widerspreche den Werten und dem Verhaltenskodex des Konzerns. Zurich hatte den Deutschen Herold 2002 vom vormaligen Großaktionär Deutsche Bank übernommen.