Hamburg. Der Elbphilharmonie-Dirigent (65) will Hamburg treu bleiben. Eine Funktion gibt Tausendsassa Kent Nagano aber ab.
Star-Dirigent Kent Nagano (65) soll bis Sommer 2025 Hamburger Generalmusikdirektor bleiben. Der Aufsichtsrat der Hamburgischen Staatsoper habe am Mittwoch eine Verlängerung seines Vertrages um weitere fünf Jahre beschlossen, teilte die Kulturbehörde mit. Gleiches gelte für Intendant Georges Delnon (59).
Beide hatten mit der Spielzeit 2015/16 ihren Einstand gegeben. „Georges Delnon und Kent Nagano stehen für ein neues künstlerisches Profil und eine besondere Qualität der Zusammenarbeit zwischen Staatsoper und Philharmonischem Staatsorchester“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD).
Elbphilharmonie-Konzerte: "Auf höchstem Niveau"
Beide hätten in den vergangenen Jahren auf höchstem Niveau musikalische Ereignisse geschaffen, „die dem Publikum unvergesslich bleiben und die Musikstadt Hamburg nachhaltig prägen“. Dazu zählten die „Matthäus-Passion“ in den Deichtorhallen, die Uraufführung der „Arche“ von Jörg Widmann im Rahmen der Eröffnung der Elbphilharmonie, die „Lulu“ in der Regie von Christoph Marthaler, die gerade zur „Aufführung des Jahres“ gewählt wurde und jüngst Achim Freyers gefeierter „Parsifal“ in der Staatsoper.
Delnon bedankte sich für das Vertrauen. „Auch in Zukunft werde ich das Neue, Zeitgenössische, das gesellschaftlich Relevante im Blickfeld für diese besondere und bedeutende Hamburger Institution haben.“
Generalmusikdirektor Nagano betonte die gute Zusammenarbeit mit Delnon. „Fünf Jahre sind zu kurz, um etwas Neues zu schaffen“, meinte der US-amerikanische Dirigent mit japanischen Wurzeln. „Das braucht etwas mehr Zeit.“ Gemeinsam wollten sie das Profil der Stadt Hamburg und ihrer kulturellen Tradition weiter mitgestalten. „Wir haben ein wunderbares Publikum, das etwas Besonderes erwartet“, meinte er.
HSV-Investor Kühne fördert Staatsoper mit fünf Millionen Euro
Im Rahmen der Vertragsverhandlungen wurde außerdem vereinbart, das Orchester personell zu verstärken und den Stellenplan ab der Spielzeit 2020/21 auf 140 zu erweitern. Die Stiftung des Milliardärs Klaus-Michael Kühne unterstützt die Staatsoper beginnend mit der Saison 2018/19 für fünf Spielzeiten mit je einer Million Euro.
Die Leitung des Sinfonieorchesters im kanadischen Montreal wird Nagano unterdessen im Jahr 2020 abgeben, wie er und das Orchestre symphonique de Montréal (OSM) vor einigen Monaten mitgeteilt hatten. Nagano war Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, danach bis 2013 Generalmusikdirektor in München. Der Schweizer Delnon war vor seiner Arbeit als Intendant in der Hansestadt Direktor am Theater Basel.