Hamburg. Auf 8000 Karten kamen Zehntausende Bewerber. Viele gingen leer aus. Veranstalter will auf Zusammenbruch des Webshops reagieren.
„Konzerte für Hamburg“ – der Titel dieser NDR-Konzertreihe in der Elbphilharmonie hatte viele Hamburger hoffen lassen, dieses Mal in den Genuss einer der vergünstigten Karten zu kommen. Schon als im vergangenen Herbst 52.000 Tickets zu sechs, zwölf oder 18 Euro verkauft wurden, waren viele wegen des großen Ansturms leer ausgegangen. Am Mittwoch, als die restlichen 8000 Karten in den Vorverkauf kamen, guckten die meisten Bewerber erneut in die Röhre.
Kommentar: Gleiches Pech für alle
Pünktlich um 11 Uhr, als der Webshop öffnete, brach der Server zusammen. Nur dank eines Zufalls konnte es gelingen, die Website zu erreichen, zum Shop weitergeleitet zu werden und Tickets zu erstehen. Allen anderen ging es so wie einer enttäuschten Leserin, die sich an das Abendblatt wandte und ihren erfolglosen Versuch schilderte.
Trotz stundenlanger Bemühen kein Erfolg
Da sie schon im Herbst kein Ticket erstehen konnte, hatte sie sich am Mittwoch rechtzeitig an den Rechner gesetzt. Sie sieht den Hinweis, dass Buchungen erst ab 11 Uhr möglich sind und wartet. „11 Uhr. Die Tickets sind online. Doch es geht nichts", schildert sie. "Ich klicke auf 'Tickets’, der Server versagt. Über eine Stunde versuche ich Karten für das Konzert am 23. Juni um 19 Uhr zu bekommen. Dann, nach ewigem Probieren, wird mir gemeldet, dass der Onlineshop ein Problem hat. Dann gibt es plötzlich nur noch wenige Tickets, aber selbst an diese komme ich nicht ran… Der Server reagiert nicht."
Kurz vor dem endgültigen Hinweis, dass die Tickets nun ausverkauft seien, werden die Interessenten noch in einen virtuellen „Warteraum“ gelassen – und erfahren, wie viele Bewerber noch vor ihnen sind. Bei manchen Konzerten waren es 278, bei anderen 330. Die Information, dass die anderen Wartenden die restlichen Karten aufgekauft hatte, kam dann auch sehr schnell. „Plötzlich ist alles ausverkauft, ohne dass ich auch nur annähernd in den Bestellvorgang gekommen bin“, schreibt die Leserin. Sie und ihre Familie seien sehr frustriert.
Mehr als 10.000 gleichzeitig im Onlineshop
So ging es vielen. Tom R. Schulz, Sprecher der Elbphilharmonie, weiß das. „Es ist eine große Enttäuschung für alle, die leer ausgegangen sind, und wir bedauern das sehr“, sagt er. Doch der Ansturm sei extrem hoch gewesen. Auf die 8000 Karten kam ein Vielfaches an Bewerbern. „Wir hatten in den Spitzenzeiten mehr als 10.000 Interessenten gleichzeitig im Webshop“, so Schulz. Dennoch sei es ärgerlich, dass der Onlineshop erneut gestockt habe. „Da gibt es auf jeden Fall noch Optimierungsbedarf.“
Die zweite Serie der „Konzerte für Hamburg“, für die die 8000 Karten am Mittwoch in den Verkauf gegangen waren, finden zwischen dem 21. und 25. Juni statt – in den letzten Tagen der ersten Spielzeit. Diese endet Anfang Juli mit der „Langen Nacht des Singens“ (1. Juli) und dem Konzert des Publikumsorchesters im Großen Saal (2. Juli). Beide Veranstaltungen sind natürlich ausverkauft. Wann der Vorverkauf für die kommende Saison startet, steht laut Tom R. Schulz noch nicht genau fest: „Voraussichtlich Ende April, Anfang Mai.“ Man denke derzeit über Möglichkeiten nach, wie sich die Nachfrage nach Karten in Zukunft besser bedienen lasse.