Hamburg. An der Vertäfelung im zweiten Konzertsaal der Elbphilharmonie wird noch bis kurz vor der Eröffnung gearbeitet.
Am 11. Januar 2017 wird eröffnet, und die ganze Elbphilharmonie ist bereits durch und durch fertig, jedes Schräubchen und jedes Mütterlein dort, wo sie hingehören. Die ganze Elbphilharmonie? Bedingt. Denn an der rechten Hälfte der Ostwand des Kleinen Saals, also einem für das Funktionieren nicht unwichtigen Bestandteil des Konzerthauses, wird derzeit noch gearbeitet.
Toyota mit eigener Arbeit unzufrieden
Die spezialgefertigte Vertäfelung aus den gewellt gefrästen Eichenholz-Paneelen wird dort seit dem 1. November neu justiert, weil der Akustiker Yasuhisa Toyota bei der finalen Abnahmerunde mit seiner eigenen Arbeit unzufrieden war. Um für alle Bühnenpositionen in diesem Raum ein optimales Ergebnis zu erzielen, beschloss er, dass die einzelnen Paneele um jeweils zehn Grad nach innen versetzt werden müssen. Die dabei entstehenden Keilspalten werden danach wieder mit passendem Holz verkleidet.
Eine Extra-Maßnahme also für den zweiten Saal des Hauses, aufwendig und auf den letzten Metern zu dessen Eröffnungskonzert am 13. Januar mit dem Ensemble Resonanz nicht unbedingt das, was man sich wünschen würde. Doch bei dieser Wenn-schon-denn-schon-Baumaßnahme hatte der Baukonzern Hochtief keine Wahl, so sind nun mal seit der Neuordnung die Verträge, die Olaf Scholz und Barbara Kisseler durchgedrückt hatten. Und die Stadt Hamburg hat dadurch keine weiteren Kosten zu übernehmen. Auch so sind nun mal die neuen Verträge. Die linke Hälfte der Wand soll in der Sommerpause 2017 überarbeitet werden.
Weniger kompliziert als befürchtet
Für das Ensemble Resonanz, das Residenzensemble in der Designer-Schuhschachtel schräg unterhalb des Großen Saals, ist das unerwartete Warten auf den ersten Probentermin in der neuen Spielstätte kein Idealzustand, aber auch nichts, was nicht zu verkraften wäre. Einerseits, weil das Streichorchester mit seinem eigenen „resonanzraum“ im Medienbunker an der Feldstraße über eine Probe-Location verfügt, für die andere Ensembles sofort sämtliche Großeltern verscherbeln würden. Andererseits, weil die Resonanzler auf Touren auch nicht mehrere Tage Vorlaufzeit zum Einstimmen auf die jeweiligen Raumbedingungen haben.
Die gute Nachricht zum Thema Klangpolitur: Während der vergangenen Wochen hat sich herausgestellt, dass es weniger kompliziert ist als befürchtet. Mit Glück sei man etwas vor dem Zieldatum 6. Januar fertig, sagte Kulturbehördensprecher Enno Isermann. Dann kann die Eröffnung kommen.