Hamburg. Nach fast einem Jahrzehnt ist das Konzerthaus offiziell fertig. Aber Hochtief muss an einigen Stellen noch nacharbeiten.

Neuneinhalb Jahre nach dem Baustart hat die Stadt Hamburg am Montag wie geplant die Elbphilharmonie offiziell von Hochtief abgenommen. Fünf Seiten Text, dazu 24 Aktenordner als Anlage – damit bestätigt die Stadt dem Baukonzern, seine Leistung pflichtgemäß erbracht zu haben. Als Gegenleistung erhält Hochtief exakt 72.028.468,09 Euro – die letzte Rate des insgesamt 575 Millionen Euro großen Auftrags. Insgesamt kostet das Konzerthaus die Stadt 789 Millionen Euro.

Kratzer und andere Schönheitsfehler

Bei der Abnahme, die über Wochen in mehreren Schritten vollzogen wurde, wurden noch 12.309 Mängel aufgelistet, die noch beseitigt werden müssen. Dabei soll es sich aber nicht um größere Probleme handeln, sondern vor allem um Kratzer und andere Schönheitsfehler. Zum Vergleich: Im August hatte diese Zahl noch bei 29.863 gelegen – die Abarbeitung schreitet also zügig voran. Während Star-Akustiker Yasuhisa Toyota die Prüfung des Großen Saals abgeschlossen hat (hier wird bereits geprobt), will er im Kleinen Saal noch etwas ändern: Die Holzverkleidung der östlichen Saalwand soll stärker strukturiert und etwas gedreht werden, „um die Saalakustik für alle Bespielungsvarianten zu optimieren“, wie es hieß. Mehrkosten für die Stadt verursacht das nicht, da die Option bereits im Rahmen der Neuordnung der Verträge 2012/2013 vereinbart worden war.

Öffentliche Plaza eröffnet am 5. November

Auch daher verwies Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) darauf, dass die von ihm durchgesetzte Neuordnung des Projektes erfolgreich gewesen sei: „Das Architekturbüro Herzog & de Meuron und Hochtief haben mit der Elbphilharmonie etwas Einzigartiges geschaffen. Die architektonische und bauliche Qualität ist herausragend. Die ersten Eindrücke von den Proben im Großen Saal sind überwältigend.“

Neuer Eigentümer des Konzerthauses ist jetzt die HamburgMusik gGmbH, die die Eröffnung am 11. Januar vorbereitet. Der Ansturm ist enorm, die meisten Konzerte sind Monate im Voraus ausverkauft. Bereits am 5. November werden die öffentliche Plaza in 37 Metern Höhe, die Gastronomie und das Hotel ihren Betrieb aufnehmen. dey