Hamburg. Stammgäste werden ihr „Wohnzimmer“ an der Isestraße vermissen. Aber Gastronom Enzo Galani hat bereits neue Pläne. Wo es ihn hinzieht.
Das Positano als eine Harvestehuder Institution zu bezeichnen, ist keine Übertreibung: Seit mehr als 20 Jahren führt Vincenzo Galani die angesagte Osteria an der Isestraße 149, und für „viele Menschen aus der Nachbarschaft ist das Restaurant ihr Wohnzimmer“, erzählt der Gastronom, den alle nur Enzo nennen, beim exklusiven Ortstermin mit dem Abendblatt.
Die Promis geben sich hier die Klinke in die Hand: „Olaf Scholz war häufig hier, als er noch Bürgermeister war. Und sein Vorgänger Ole von Beust hat auch im Positano gegessen“, berichtet der Hausherr. Sängerin Vicky Leandros fühlt sich hier wohl, ebenso ihr Ex-Mann Enno Freiherr von Ruffin, und Fußballprofi Manuel Neuer sei auch schon da gewesen. Auch die verstorbene HSV-Legende Uwe Seeler war einst zu Gast.
Osteria Positano: Promi-Lokal schließt im April die Türen an der Isestraße
Bekannte Hamburger Unternehmerfamilien schätzen die entspannte Atmosphäre, die Pasta und die Kalbsleber. Das gemütliche italienische Lokal im Souterrain mit den rot gestrichenen Wänden hat nur gut 40 Plätze. In der wärmeren Jahreszeit lädt die großzügige Terrasse zum Sehen und Gesehen-Werden ein.
Doch die nächste Sommersaison wird es diesen „Place to be“ nicht mehr geben: Dem Abendblatt sagt Galani, der von der italienischen Amalfiküste stammt: „Ich werde das Positano schließen. Der Mietvertrag läuft aus. Im April ist hier an diesem Standort Schluss.“
Es falle ihm nicht leicht, aber die Aussicht darauf, dass es weitergeht, lasse ihn positiv in die Zukunft schauen. Der 62-Jährige, der Anfang der 1980er-Jahre nach Hamburg kam und zunächst im Service im Grandhotel Atlantic arbeitete, lächelt und sagt: „Das Positano zieht an den Eppendorfer Weg 215. Das ist eine Flaniermeile, und da tobt das Leben.“
Osteria Positano zieht vom feinen Harvestehude in den hippen Stadtteil Hoheluft-West
Als Partner für das Gastroprojekt im Stadtteil Hoheluft-West hat er sich Antonio Ardente mit ins Boot geholt. Der nennt dort das Restaurant Favorita sein Eigen. „Auf dieser Fläche zieht das Positano ein. Demnächst beginnt der Umbau, und im Mai werden wir offiziell eröffnen. Wir haben rund 50 Plätze im Gastraum und eine sehr schöne Terrasse. Das Positano-Team aus der Isestraße zieht mit um an den neuen Standort“, sagt Galani.
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Der Wirt hat noch eine gute Nachricht: „Ich freue mich sehr darüber, dass ein Koch aus meiner Heimat, mit dem ich schon in Italien in einem Restaurant gearbeitet habe, im neuen Positano am Herd stehen wird. Wir setzen auf unsere bewährte authentische italienische Küche. Wir haben schon eine Nudelmaschine bestellt, die Gäste dürfen sich auf selbst gemachte Pasta freuen. Einen Mittagstisch mit besonderen Angeboten wird es auch geben.“
Das benachbarte und gleichnamige Café Favorita wird Antonio Ardente übrigens weiter betreiben.