Hamburg. Das markante Gebäude am Mittelweg steht schon lange leer und verkommt. Was Hamburger Architekten mit der Immobilie jetzt vorhaben.

Im feinen Pöseldorf, wo sich eine Jugendstil-Villa an die nächste reiht, stich seit Jahren ein Haus wie ein Fremdkörper hervor. Die Eingänge des grünen Gebäudes am Mittelweg 140 sind verbarrikadiert, Pflanzen bewuchern das Dach. Doch nun scheint sich etwas zu tun, die Immobilie neben dem Pöseldorf Center soll umgebaut werden.

Zuständig dafür ist das Hamburger Architekturbüro Planebene A. Laut Geschäftsführer Lars Walkenhorst soll das markante Gebäude in Rotherbaum revitalisiert und zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgestaltet werden. In den oberen Geschossen seien ausschließlich Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen geplant, insgesamt sollen 27 neue Wohnungen entstehen.

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„Die Tragstruktur bleibt im Wesentlichen erhalten und wird nur in geringem Umfang umgebaut beziehungsweise ergänzt“, sagt Walkenhorst. Das Projekt sei ein gutes Beispiel dafür, wie man mit vorhandener Bausubstanz arbeiten und dadurch Ressourcen zu sparen könne. Das Hamburger Unternehmen Chroma Wohnen ist Bauherr des Projekts und nach Abendblatt-Informationen auch Besitzer des Gebäudes.

Mittelweg 140
Das verlassene Gebäude am Mittelweg 140 in Pöseldorf soll revitalisiert werden. Die Planung des Projekts übernimmt das Hamburger Architekturbüro Planebene A. Für den Entwurf wurde das Büro mit dem Ideen-Preis Wohnungsbau Hamburg 2023 ausgezeichnet. © Planebene A Architektur

Die Flächen im Erdgeschoss sollen wieder Gewerbetreibenden zur Verfügung gestellt werden. Ein paar Schilder erinnern noch an den „Blumenpavillon Pöseldorf“ und den Nachtclub „Club Ziro“, die früher in dem Gebäude saßen. Wie lange es schon leer steht, könne das Bezirksamt Eimsbüttel nicht sagen, heißt es von Sprecher Kay Becker.

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Noch geöffnet hat dagegen der Pöseldorfer Bierkrug, der Teil des Gebäudekomplexes ist. Zunächst sollte die Kneipe im Zuge der Revitalisierung abgerissen werden, mittlerweile wurde aber eine Lösung gefunden, wie der Gebäudeteil erhalten bleiben kann. Während der Bauzeit werde der Bierkrug allerdings nicht im Gebäude bleiben können, sagt Architekt Walkenhorst. Zur spätere Vermietung der Fläche könne er keine Angaben machen.

Unklar ist allerdings, wann der Umbau beginnt. „Ein genauer Zeitpunkt für die Umsetzung steht noch nicht fest, da die Planung in einer vorhandenen Gebäudestruktur komplexer ausfällt als einfach neu zu bauen“, heißt es von dem Architekten. „Wir befinden uns aber auf einem guten Weg.“

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Trotz aller Hoffnung auf eine baldige Nutzung des seit Jahren leer stehenden Wohnraums, müssen sich die Pöseldorfer also wohl doch noch ein bisschen gedulden, bis das grüne Gebäude am Mittelweg zu neuem Leben erweckt wird.