Hamburg. Pilotprojekt wird jetzt flächendeckend in allen Bezirken eingeführt. Was die neuen Wegweiser den Radfahrern bringen sollen.

Erst war es nur ein Pilotprojekt an der Alster. Künftig sollen nun in ganz Hamburg neue Beschilderungen und Bodenmarkierungen dafür sorgen, dass sich Radfahrerinnen und Radfahrer besser orientieren und besser navigieren können, ohne unterwegs ständig den digitalen Stadtplan auf ihrem Handy zu Rate ziehen zu müssen. Ab Anfang 2025 soll das am Harvestehuder Weg erprobte Konzept mit unterschiedlichen Wegweiserelementen sukzessive in allen Bezirken der Stadt ausgerollt werden.

Die ersten Radwege, die mit neuen Bodenmarkierungen und Beschilderungen ausgestattet werden, sind nach Angaben von Dennis Krämer, Sprecher der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, die Routen 1, 3, 4 und 7. Anschließend soll das Konzept schrittweise auf den weiteren Routen in den Bezirken umgesetzt werden.

Verkehr Hamburg: Umfassende Beschilderung für Radwege geplant – was das Ziel ist

„Ziel ist es, die Radrouten sicht- und erkennbar zu machen sowie fahrradfreundliche Verbindungen durch ganz Hamburg zu schaffen“, sagt Krämer. „Eine deutliche und einfache Wegweisung soll dazu beitragen, den Radverkehr zu leiten, das Fahren komfortabler zu gestalten, die Sicherheit zu erhöhen und das Miteinander im Straßenverkehr zu stärken.“ Bei der Beschilderung, die in Anlehnung an die Empfehlungen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V. (FGSV) entwickelt worden ist, gibt es nach Behördenangaben mehrere Elemente:

  • Hauptwegweiser mit Ziel- und Richtungsangaben,
  • Zwischenwegweiser mit Routenbestätigungen und Richtungsangaben,
  • Vorwegweiser – bei komplexen Steckenführungen.

Der Routenverlauf und die Lage einer Route im Gesamtnetz werden zusätzlich auf Übersichtstafeln beziehungsweise -stelen dargestellt. Auch Bodenmarkierungen gibt es.

Radwegweiser
Kleine Zwischenwegweiser sollen Radfahrern ebenfalls die Orientierung erleichtern. © Uta Rauser | uta rauser

Verkehrssenator Tjarks: „Wichtiger Baustein für die Fahrradstadt“

Verkehrssenator Anjes Tjarks sagt: „Ein flächendeckend erkennbares und damit benutzerfreundliches Radverkehrsnetz ist ein wichtiger Baustein für die Fahrradstadt Hamburg. Die Qualität der Infrastruktur beeinflusst maßgeblich unser Fahrgefühl und unser Wohlbefinden.“ Die Sichtbarkeit sei dabei entscheidend für die Mobilitätserfahrung.

„Eine einfache Navigation trägt dazu bei, den Alltag und die täglichen Wege auf dem Rad effizienter zu gestalten, und die Motivation zum Radfahren zu steigern.“

Anjes Tjarks
Verkehrssenator

„Durch eine verbesserte Wegweisung schaffen wir jetzt die Voraussetzungen, um das Fahrradfahren weiter in Hamburg zu fördern. Eine einfache Navigation trägt dazu bei, den Alltag und die täglichen Wege auf dem Rad effizienter zu gestalten, und die Motivation zum Radfahren zu steigern“, erklärt Tjarks.

Das neue Wegweisersystem für Radfahrer schafft in seinen Augen Gerechtigkeit, weil es so etwas für den öffentlichen Personennahverkehr und den Kfz-Verkehr bereits flächendeckend gibt. „Mit dem Ausbau der Beschilderung und Wegweisung für den Radverkehr sollen erstmals alle Verkehrsteilnehmer und Verkehrsarten flächendeckend in der Stadt Wegweisungssysteme erhalten“, so Tjarks.

Behörde sagt: Pilotprojekt an der Alster kam bei den Radlern gut an

Im Rahmen eines einwöchigen Tests an der Alster im September 2023 auf der Veloroute 4 waren Bodenmarkierungen, Schilder und eine neue Farbgebung von Nutzenden auf einer sechs Kilometer langen Strecke erprobt und bewertet worden. „Das neue Konzept wurde insgesamt positiv aufgenommen. Die Evaluation ergab, dass neben der guten Lesbarkeit und Erkennbarkeit auch die hohe Funktionalität zurückgemeldet wurde“, sagt Behördensprecher Krämer. Anregungen zur Größe, Positionierung und Anzahl der Wegweisungselemente seien für die weitere Umsetzung des Projektes berücksichtigt worden.

Mehr zum Thema

Die Verbesserung der Wegweiser ist Teil des Bündnisses für den Rad- und Fußverkehr und wird in Abstimmung mit den Bezirken federführend von der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende umgesetzt. Die neuen Radwegweiser werden von Anfang 2025 bis voraussichtlich Anfang 2026 auf einer Strecke von etwa 100 Kilometern installiert.