Hamburg. 30 Lampen sorgen seit 20 Jahren für Licht – und werden nun abgeschafft. Doch um eine neue Beleuchtung kümmert sich niemand.

Vorab: Nein, niemand hat das Recht auf beleuchtete Grünanlagen und Laufstrecken in Hamburg. Und es gibt genügend Parks in der Stadt, die zu dieser Jahreszeit morgens und schon am frühen Abend stockdunkel sind, weil es dort keine Beleuchtung gibt.

An der Außenalster aber wurden vor 20 Jahren auf einem besonders düsteren Abschnitt in Harvestehude auf Initiative der Stadt 30 Pollerleuchten installiert. Der damalige Stadtentwicklungssenator freute sich über sicherere Wege an der westlichen Alsterseite. Damit ist nun Schluss. Weil die Pollerlampen kaputt sind und sich nicht um einen Sponsor gekümmert wird, wird es auf den Wegen an der Außenalster zum Ende des Jahres wieder dunkel sein.

Alster in Hamburg: Frauen fühlen sich auf dunkler Laufstrecke unsicher

Das bedeutet vor allem für viele Joggerinnen und Spaziergängerinnen, dass sie dort mit einem mulmigen Gefühl im Bauch unterwegs sind, wenn es dunkel ist, oder es gleich ganz lassen, allein an der Alster zu joggen oder zu gehen. Denn leider fühlen sich viele Frauen in Hamburg nicht sicher – vor allem nicht bei Dunkelheit und auf unbeleuchteten Wegen.

Es ist peinlich für die angebliche Sportstadt Hamburg – die sich rühmt, eine Active City zu sein –, dass die Beleuchtung an der Alster nach 20 Jahren wegfällt. Und das, weil die Lampen marode sind und es kein Geld für neue Beleuchtung gibt. Dabei hat die Stadt doch den Anspruch, attraktiv für Sportler zu sein.

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Die Hamburger sollen sich möglichst viel bewegen – draußen und kostenlos. Deshalb gibt es an der Alster für die zahlreichen Spaziergänger und Sportler, die etwas für ihre Gesundheit tun, Trinkwasserbrunnen von Hamburg Wasser und sogar ein kleines Freiluft-Gym.

Aber Geld für 30 Lampen gibt es nicht. Auch der Wille, sich um neue Sponsoren zu kümmern, ist nicht erkennbar. Schade für die Menschen in dieser Stadt, die sich im Dunkeln unsicher fühlen. Wie leicht wäre es, den Hamburgerinnen diese Ängste wenigstens auf der beliebtesten Laufstrecke der Stadt ein wenig zu nehmen.