Hamburg. Der Admiral mag gegorenen Saft, den er gerade reichlich findet. Das Nahrungsangebot ist nicht der einzige Grund, warum er sich wohlfühlt.

  • Derzeit fallen die vielen Admirale auf, die in Hamburgs Gärten umherflattern
  • Die Schmetterlinge mögen den leicht vergorenen Saft aus Fallobst
  • Aber es liegt auch am Klimawandel, dass es so viele Schmetterlinge bei uns gibt

Egal ob in den Gärten in Hamburg, an der Ostsee: Der schöne Admiral scheint derzeit überall herumzuflattern. Der Schmetterling mit dem wissenschaftlichen Namen „Vanessa atalanta“ fällt vor allem durch seine leuchtend schwarz-orangerote Färbung mit den weißen Sprenkeln auf. Was steckt hinter diesem vermehrten Aufkommen?

„Dass wir gerade jetzt so viele Admirale sehen, liegt daran, dass sich im Spätsommer eine neue Generation von Faltern entwickelt hat und es zudem zurzeit reichlich Futter für sie gibt“, sagt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung, die in der HafenCity gerade eine neue Dauerausstellung eröffnet hat.

Schmetterling in Hamburg: Admirale überwintern inzwischen auch in Deutschland

Admirale lieben es, den süßen, schon leicht vergorenen Saft aus Fallobst zu saugen. Apfelbäume beispielsweise hängen momentan voller Früchte. Auch an Wasserdost-, Fetthennen- und Efeublüten naschen sie gern. Diese Pflanzen blühen im September und bis in den Oktober hinein. Daneben steht zudem Aas auf der Schmetterlingsspeisekarte. 

Der Admiral ist auch ein Nutznießer des Klimawandels: Admirale sind Wanderfalter, aber während die jungen Falter bis vor wenigen Jahrzehnten im Herbst in den Süden Europas und nach Nordafrika flogen, um dort zu überwintern, bleiben viele der Insekten mittlerweile auch den Winter über in Deutschland. „Sowohl Falter als auch Puppen und Raupen überwintern seit einiger Zeit auch bei uns“, sagt Calvi.

Admiral in Hamburg: Mit diesen Pflanzen bieten Sie Schmetterling Futter und Versteck

Lässt sich der Edelfalter meist gegen Ende Oktober nicht mehr blicken, ist der Herbst wirklich da. Dann sind einige Falter gestorben, andere in dicken Efeuhecken versteckt. Wer den Admiral unterstützen möchte, lässt Brennnesseln in seinem Garten stehen – denn an ihnen legt er seine Eier ab und hier schlüpfen auch die Raupen.

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„Richten Sie unbedingt eine wilde Ecke mit Brennnesseln, Efeu, Fetthenne und Totholz als Versteckmöglichkeit ein – dann flattern im nächsten Jahr noch mehr faszinierende Admirale bis in den Herbst hinein durch Ihren Garten“, rät Calvi.