Hamburg. Experten aus Hamburg geben sechs Tipps, wie sich die Insekten vertreiben lassen und räumen mit vier Mythen rund um die Tiere auf.
- Wespen sind gerade im Spätsommer sehr aufdringlich, weil sie „Langeweile“ haben.
- Vor allem Süßes hat es ihnen nach der Aufzucht ihrer Brut angetan.
- Im Herbst ist es vorbei, dann sterben viele Wespen, manche überleben aber bis in den Dezember.
Wespen, die über das Grillfleisch herfallen oder bei Kaffee und Kuchen nerven. Jetzt im Spätsommer ist wieder Wespenzeit in Hamburg. Doch wie geht man mit den Insekten um, die viele Menschen als nervig empfinden? Und vor allem: Wie wird man sie los?
Eines vorweg: Wespen dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz nicht grundlos getötet werden. „Die meisten verhalten sich friedlich gegenüber Menschen, solange ihr Nest nicht bedroht wird“, sagt Gisela Bertram, Vorsitzende des BUND.
Wespen in Hamburg: Diese 6 Tipps helfen, um sie vom Esstisch zu vertreiben
Lästig sind nur die Gewöhnliche Wespe und die Deutsche Wespe. Diese werden von Nahrungsmitteln angelockt, kommen an den Esstisch und werden aggressiv, wenn man sie verscheuchen will. Doch es gibt sechs Tricks, die dabei helfen, sich mit den Wespen zu arrangieren:
- Ablenkungsfütterung ausprobieren: Stellt man eine Schale mit süßen Weintrauben oder Marmelade und einem Stück Wurst auf und entfernt sich, findet das Tier vielleicht den Weg zu den Trauben und zum Fleisch – und lässt von einem ab.
- Mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben auf dem Tisch sollen ebenfalls helfen, Wespen fernzuhalten, da die Tiere den Geruch nicht mögen.
- Kein süßes Eau de Toilette benutzen, da der Duft Wespen anlocken kann. Wer neutral riecht, wird oft nicht belästigt.
- Auch Rauch kann die Tiere verscheuchen. Manche schwören dabei auf Kaffee: Kaffeepulver in eine feuerfeste Schale füllen und anzünden. Der intensive Geruch und der Rauch können Wespen fernhalten.
- Ist eine Wespe schon da, hilft es, diese mit einem Glas einzufangen und woanders freizulassen. Warum? „Weil diese eine Wespe den anderen Bescheid gibt, wo es etwas Leckeres zu fressen gibt“, sagt Wespenexperte Merlin Jakob Hanika.
- Man weiß es, aber es ist so schwer, sich immer daran zu halten: Ruhe bewahren. Keine hektischen Bewegungen machen, denn das alles kann die Wespe als Angriff werten.
Wespen – die vier häufigsten Mythen rund um das Insekt:
- Wespen mit Pusten vertreiben. Falsch! Denn das Kohlendioxid im Atem ist für die Tiere ein Warnsignal und macht sie aggressiv.
- Wespen sind unnütze Plagegeister. „Wespen haben ihr schlechtes Image zu Unrecht, denn Wespen sind effektive Schädlingsbekämpfer. Sie verfüttern Fliegen, Blattläuse und Mücken, die sie als Nahrung für den Nachwuchs ins Wespennest bringen“, sagt Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtier Stiftung. Weitgehend unbekannt: Wespen helfen auch bei der Bestäubung von Blüten, ernähren sich häufig von Nektar und stehen bei einigen Vögeln sogar auf der Speisekarte.
- Wespen sind aggressiv. Keineswegs! Wespenexperte Merlin Jakob Hanika: „Unser Verhalten macht sie aggressiv. Wenn ich ruhig neben einem Wespennest stehe, passiert gar nichts.“
- Wespen stehen im Frühjahr auf Fleisch, im Spätsommer auf Kuchen. „Richtig“, sagt Hanika. Denn: „Wenn sie ihre Brut im Spätsommer groß haben, kümmern sie sich außerdem um ihre eigene Ernährung – und diese ist zuckerreich. Fleisch verfüttern sie vor allem an die Brut.“ Fun Fact: „Wenn sie ihre Brut großgezogen haben, langweilen sie sich und interessieren sich für unser Essen“, so Hanika.
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Ganz so lange haben die Hamburger es nicht mehr mit nervigen Wespen am Esstisch zu tun. Im Herbst sterben schon viele – auch wenn es sich bis in den Dezember ziehen kann. Aber bald ist es ohnehin zu kalt, um draußen zu essen.